Im Rahmen des Religionsunterrichts in der 10. Klasse zum Themengebiet „Schuld erfahren“ lernen die Schülerinnen verschiedene Ebenen des Schulderlebens kennen.  Neben persönlicher Schuld erfahren Menschen auch vielfältige Verstrickungen in ungerechte Strukturen, durch die Andere Not leiden müssen und in ihren Lebensmöglichkeiten eingeschränkt werden, z. B. durch In-Kauf-Nehmen wirtschaftlicher Ausbeutung. Man spricht auch von „struktureller Schuld“. Jeder Mensch ist in vielfältige soziale Netze und wirtschaftliche Gemeinschaften verflochten. Manche ungerechte Zustände und Strukturen kann die einzelne Person nur mildern oder bewusst machen. Sündhaft wäre aber das Wegsehen, um Unbequemlichkeiten zu vermeiden. So beschäftigen sich die Schülerinnen in diesem Zusammenhang mit der Frage „Kann denn Mode fair sein?“ Allen Schülerinnen ist bewusst: wenn ein T-Shirt im Handel für nur 5,00 € angeboten wird, muss dies auf Kosten der Näherinnen in Billiglohnländern gehen. Deren Lohn reicht kaum zum (Über-)Leben.

Die Schülerinnen überlegen sich unter anderem, was sie persönlich gegen die Ungerechtigkeit in der Modeindustrie tun können: Ein Schritt wäre, dass wir nur wenige Kleidungsstücke kaufen würden und diese auch lange Tragen müssten. Zudem müsse man in den Geschäften nachfragen, welche Klamotten fair produziert werden, damit der Handel das Interesse der Kunden an fairer Mode erkenne. Die Schülerinnen lernen auch verschiedene Gütesiegel für faire Mode kennen, so dass sie für den Kauf fairer Mode sensibilisiert werden.