Diese Frage konnten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a nicht wirklich beantworten – waren die Bananen doch aus Papier. Aber mit Hilfe eines Planspiels beschäftigten sie sich mehrere Unterrichtsstunden lang im Fach Erdkunde mit deren Produktion und Vermarktung und schlüpften in die Rolle der an diesem Prozess Beteiligten.
Mehrere Schülergruppen „arbeiteten“ auf südamerikanischen Plantagen und waren für die Produktion von Bananen zuständig. Nur Papier, Schere und Stifte standen dabei zur Verfügung. Und am Ende die bange Frage, ob alle Bananen die strenge Qualitätskontrolle der Plantagenbesitzer bestehen würden. Falls nicht, war alle Arbeit umsonst und der Lohn blieb aus…
Jetzt kam das System Ein- und Verkauf ins Rollen: die Plantagenbesitzer verkauften an eine international agierende Export-Import-Firma und diese wiederum an eine europäische Supermarktkette. Bereits nach der ersten Spielrunde war klar: die meiste Arbeit sichert nicht automatisch den verdienten Lohn. Total unfair!
Mit dieser Erkenntnis und teilweise neuen Rollen ging’s in die zweite Spielrunde. Und jede Gruppe wollte jetzt natürlich ordentlich Gewinn machen! Da hieß es Absprachen treffen und gut verhandeln!
Am Ende der Unterrichtseinheit gab es eine ausführliche Reflexion. Neben einer gewissen Betroffenheit über die Situation der abhängigen Plantagenarbeiter wurden viele Zusammenhänge und neue Unterrichtsinhalte klar. Chancen und Gefahren der Globalisierung, Abhängigkeit des Preises von Angebot und Nachfrage, Steigerung der Produktivität durch Arbeitsteilung sind dazu nur einige Schlagworte.
Als ersten Ausweg aus dem Dilemma der unfairen Gewinnverteilung erkannten die Schülerinnen und Schüler die positiven Effekte des FairTrade-Handels. Sie nahmen sich vor, ihr eigenes Konsumverhalten zu überdenken und möglichst oft auf FairTrade Produkte umzusteigen.