„Teilhaben“ in der Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit am 16.10.2022:
Es nehmen alle Klassen des G9 am Fairtrade-Projekttag teil
7.55 Uhr: Die Schüler*innen haben sich auf diesen Tag vorbereitet und genießen vor der Arbeit ein faires Frühstück. Viele Gedanken hat man sich gemacht, was man unter „fair“ versteht. Zuerst fallen einem Produkte wie Bananen, Tee, Kaffee, Getreide oder Schokolade im Kuchen aus fairem Handel ein, der den Erzeugern angemessene Preise garantiert und sie bei der Weiterentwicklung ihrer landwirtschaftlichen Methoden und damit der Sicherung ihrer Arbeitsplätze sowie beim Klimaschutz unterstützt. Regionale Produkte zum Frühstück, z. B. ein Ei, eine Salatgurke, ein Apfel, Wurst vom Metzger aus dem sind in vielerlei Hinsicht nachhaltig. Auch Bio-Produkte haben ihren Platz beim fairen Frühstück: Milch, Brötchen, Brot oder das Mehl für die Waffeln, deren Duft sich durch das Schulhaus zieht. Und selbstgemacht ist auch fair: Denn jedes Lebensmittel ist etwas wert.
Ab 8:40 Uhr beginnt die heiße Phase: Schon vor einigen Tagen hatten sich die Klassen für ihr spezielles Fairtrade-Thema entschieden, welches es nun genauer unter die Lupe zu nehmen galt und aus den Informationen eine geeignete Präsentationsform zu finden. In der fünften Jahrgangsstufe ging es altersgemäß um Kinderrechte. Bilder von einer kindgerechten Welt wurden gemalt und der Lebenswelt von Kindern gegenübergestellt, die nicht die Schule gehen können, z. B. weil sie Räucherstäbchen in Pakistan rollen, Grabsteine in China aus Gestein herausschlagen oder Glimmerkristalle in Indien für Lippgloss, Lippenstift oder Lidstatten vom Gestein lösen. Auch dass es Projekte gegen ausbeuterische Kinderarbeit im Kakaoanbau gibt, lernten die Jüngsten an unserer Schule. In der 6. Jahrgangsstufe beschäftigte man sich über alle Klassen hinweg sehr intensiv mit der Tierhaltung, v. a. mit dem, was Tiere brauchen, um artgerecht – leben zu können. Teilhabe an gerechter Produktion und gerechtem Handel – dieser Gedanke zieht sich auch in der 7. Jahrgangsstufe weiter. Ob Mauros Familie in Costa Rica ihr Land verkauft, dort auf einer geplanten konventionellen Großplantage mit Ananasanbau arbeitet, sich selbständig macht in einer Fairtrade-Kooperative oder einen Agroforstwirtschaftbetrieb gründet, dieser Frage gehen Schülerinnen und Schüler in einem Mystery nach. Gleichzeitig beschäftigt sich eine andere 7. Klasse mit dem Anbau von Kakao in einer Fairtrade-Kooperative. Bananen können übrigens sprechen. Das beweist ein Podcast aus der 8. Jahrgangsstufe, wo u. a. Bananen aus konventionellem Anbau und aus Fairtrade-Anbau selbst zu Wort kommen. Etwas anders an Fairtrade-Themen geht man in anderen 8. Klassen oder in der 9. Jahrgangsstufe heran. Hier analysiert man u. a. Videos von Farmern, die in Fairtrade-Kooperativen z. B. Bananen oder Kaffee anbauen. Darüber hinaus vergleicht man den Anbau in Fairtrade-Betrieben, vergleicht ihn mit herkömmlichen und klärt über die Fairtrade-Prämie auf, einen Geldbetrag, der zusätzlich zum Verkaufspreis gezahlt wird und von den Landwirt*innen und Arbeiter*innen in Projekte ihrer Wahl investiert wird. Dass sich Mode ständig ändert und viele Menschen Wert darauf legen, gut gekleidet zu sein, das war in der 10. Klasse ein Grund zu untersuchen, welcher wahre Wert in unserer Kleidung steckt. In diesem Zusammenhang wurde neben außer über faire Labels auch über die sozialen und ökologischen Folgen der Produktion von Mode gesprochen – sie sie konventionell produziert oder eben fair. Eine kleine Ausstellung entlang und in den Klassenzimmern der 10. Klassen dokumentiert die Ergebnisse. Die 11. Klassen setzen sich mit „Nachhaltigkeit“ auseinander, weil es bei den 17 Sustinable Developement Goals der Vereinten Nationen auch darum geht, dass die uns nachfolgenden Generationen nur an denselben Lebensbedingungen wie unsere Generation teilhaben kann, wenn wir auf politischer, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und sozialer Ebene vorausschauend und sorgsam mit den Ressourcen der Erde umzugehen wissen. Beispielsweise erarbeiten die Schüler*innen in Gruppen, wie die Nachhaltigkeitszeile untereinander in Verbindung stehen. Um dem Thema einen wissenschaftlichen Rahmen zu geben, erstellt eine andere 11. Klasse eine Präsentation, die ausführlich über Ziele, Maßnahmen und wesentliche Akteure des fairen Handels informiert.
13.00 Uhr: Es war ein arbeits- und ergebnisreicher Tag. Die Schülerinnen und Schüler haben mit Kopf, Herz und Hand erfahren, dass das Olympia-Morata-Gymnasium nicht nur auf dem Papier eine Fairtrade-Schule ist, sondern dieser Gedanke verinnerlicht ist. Deshalb muss an dieser Stelle insbesondere den vielen Lehrkräften gedankt werden, die sich an diesem Tag in andere, sicherlich auch fachfremde Themenbereiche eingearbeitet, Materialien gesucht, didaktisch reduziert und komprimiert den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung gestellt haben. Und „wie nebenbei“ auch ihrem regulären Unterricht nachgegangen sind. Dies ist nicht selbstverständlich und zeugt davon, dass wir an unserer Schule an der Idee von „Fairtrade“ teilhaben und teilnehmen.