Zeitrahmen : April – Mai 2019; ca. 6 Wochen

Unter diesem Motto stand die Projektpräsentation der Klasse 9a. Federführende Lehrkraft war die Klassleitung Frau Kotissek mit dem Fach Chemie. Mitgearbeitet haben Frau Rehm (Geographie), Frau Meier (Wirtschaft und Recht) und Herr Lehmeyer (Deutsch).

Mit Handys, Kunststoffen, Seife und Schokolade hatten die Schüler*innen vier Themen zur Auswahl. Es galt, die Erzeugnisse mit Hilfe von Versuchen chemisch zu entschlüsseln, um sie bei der Präsentation dem Publikum anschaulich näher zu bringen – sei es in Form von Live-Experimenten oder Erklärvideos.

Darüber hinaus galt es die Fragen zu klären, wo eigentlich die Rohstoffe herkommen und unter welchen Bedingungen sie gewonnen werden. So machen sich die Wenigsten von uns Gedanken, woher die im Handy verarbeiteten Metalle stammen und welcher Raubbau an der Natur bei ihrer Gewinnung betrieben wird. Ebenso verwenden wir im Alltag ganz selbstverständlich Seife, Hautcremes, Margarine, Pralinen oder Fertiggerichte, ohne zu wissen, dass darin Palmöl aus Palmen enthalten ist, für dessen Anbau große Regenwaldflächen gerodet werden.

Und was hat es mit der “schmutzigen” Schokolade auf sich? Der Weg von der Kakaopflanze zur fertigen Kakaobutter ist lange und oft verbunden mit Kinderarbeit auf riesigen Plantagen. Wenn man sich dies bewusst macht, ist es eine Selbstverständlichkeit, auf faire Schokolade zurückzugreifen. Dass auch Schokoladenhersteller großen Wert auf Fairness legen, erfuhren die Schüler beim Interview mit den Firmen Konfisserie Wittl in Neumarkt und Schocolat in Hilpoltstein.

Ein Teil der Projektaufgabe bestand nämlich darin, zu einem Betrieb Kontakt aufzunehmen und ein Interview zu führen, welches bei der Präsentation in Form eines Rollenspiels dargestellt werden sollte. Kreativ schlüpften die Schüler*innen in Rollen von Chemikern, Geologen, Handyvertreibern oder -reparateuren, Firmenchefs, Auszubildenden, Umweltschützern und anderen mehr. Auf sehr unterhaltsame Weise wurden dem Publikum schließlich die unterschiedlichsten Eindrücke gewährt. Nach Greding zu Handy Rehab führte der Weg, um alles über Reparaturmöglichkeiten sowie Trends rund um Mobiltelefone zu erfahren. Eine kleine Naturseifenmanufaktur aus Straubing gab bereitwillig Auskunft über die Kunst des Seifensiedens. Mit großem Engagement seitens der Firma wurde die Schülergruppe auch bei PEKU-Kunststoffe in Neumarkt in ihrer Projektarbeit unterstützt. An dieser Stelle gilt unser herzlicher Dank allen Unternehmen, die sich als Interviewpartner bereit erklärten und sich viel Zeit für die Fragen der Jugendlichen nahmen.

Dass nicht nur die Gewinnung von alltäglichen Produkten problematisch ist, sondern auch deren Entsorgung, verdeutlichte die Kunststoff-Gruppe durch die Erläuterung der Plastikstrudel in den Ozeanen; mit verheerenden Folgen für Tiere und letztendlich auch wieder für uns Menschen. Angeregt durch die Projektarbeit entschloss sich die Handy-Gruppe in Kooperation mit Mission Eine Welt an der Schule eine Sammelbox aufzustellen. Hier können alte Geräte entsorgt werden, um sie einem Recycling zuzuführen, wodurch wertvolle Rohstoffe wiedergewonnen werden können. Am Ende war sowohl den am Projekt beteiligten Schüler*innen klar, dass man in unserer schnelllebigen Zeit sein Konsumverhalten überdenken sollte. Jeder einzelne kann zum Schutz der zunehmend knappen Ressourcen und der Umwelt einen Beitrag leisten, um die Welt ein kleines Stück fairer zu machen.