Bericht über die Behandlung des Fair-Trade-Themas im Unterricht
Der vorliegende Bericht bezieht sich auf den Ethik-Anfangs-Unterricht der Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 6a2, 6s1 und 6s2 des Gymnasiums am Rotenbühl, Saarbrücken im Herbst 2014. Dem Fair-Trade-Thema vorausgegangen war eine allgemeine Sichtung von Werten, die typisch für das Fach Ethik sind; das Fair-Trade-Thema wurde demnach als ein Aspekt des großen Wertes „Gerechtigkeit“ in den Ethik- Unterricht eingebunden.
Am Anfang stand allgemein die Frage, ob es auf unserer Welt gerecht zugeht. Die Schüler kamen sehr schnell darauf, dass dies nicht der Fall ist, da Armut eine Form von Ungerechtigkeit darstellt. Anschließend wurde geklärt, welche Länder der Erde in besonderem Maße von Armut betroffen sind und welche Faktoren zu deren Entstehung beitragen.
Danach befassten wir uns mit der Frage, was gegen diese Armut und Ungerechtigkeit unternommen werden kann und kamen in diesem Rahmen auch auf das Fair-Trade-Thema, das ab dann schwerpunktmäßig behandelt wurde. Zunächst wurde geklärt, was überhaupt unter „Fair Trade“ zu verstehen ist, welche Vorteile für wen damit verbunden sind, welche fair gehandelten Produkte es gibt, woran man diese erkennt usw. Intensiviert wurde die Arbeit dann am Beispiel von fair gehandelten Bananen. Eingesetzt wurde u.a. die Vorlesegeschichte von Lalo aus Ecuador (Quelle: www.eine-welt-netz.de), an dessen Biographie sich vor allem die Auswirkung von Fair Trade auf die Erzeuger nachvollziehen lässt. Zur Vertiefung und Ergebnissicherung wurde dann ein Bananen-Domino eingesetzt, das vor allem auf die Frage der Logistik abhebt (von der Plantage bis zu uns im Supermarkt, Quelle s.o.). Die exemplarische Arbeit am Produkt Banane gipfelte schließlich im Besuch des „Banana-Trucks“, der am 18. September für einige Stunden vor unserer Schule hielt. Die Schüler konnten sich dort vertiefend über „faire“ Bananen informieren, in Bananen-Kostümen in der ganzen Schule Werbung für „faire“ Bananen machen, ihr bereits erworbenes Wissen in einem Bananen-Quiz anwenden und nicht zuletzt die vom Truck bereitgestellten „fairen“ Bananen verspeisen.
Abgeschlossen wurde das Fair-Trade-Thema dann im Rahmen einer Freiarbeit, in der die Schüler sich in selbst erstellten Rollenspielen / Plakaten / Werbetexten noch einmal mit dem Thema praktisch und kreativ auseinandersetzten.
Insgesamt befassten wir uns demnach ca. 3 Wochen mit dem Thema. Obwohl im Ethikunterricht der Klassenstufe 6 noch keine Fachnoten erteilt werden, waren die Schülerinnen und Schüler vorbildlich bei der Sache und zeigten auch über den Unterricht hinaus Bereitschaft, sich auch weiterhin für Fair-Trade-Aktionen einzusetzen.
Marina Schwender, Gymnasium am Rotenbühl, Dezember 2014