Im Religionsunterricht hatten wir uns ausführlich mit dem Thema Schöpfung beschäftigt. Bereits im ersten Schuljahr wurde über Pflanzen und Tiere gestaunt. Der Schwerpunkt in diesem Jahr lag auf Gottes Auftrag an die Menschen, seine Schöpfung zu bewahren und zu schützen. Die Schülerinnen und Schüler hatten tolle Ideen, wie wir uns für Nachhaltigkeit und Umweltschutz einsetzen könnten.

In diesem Zusammenhang hatte ich mich entschieden, mit den Kindern den Fairtrade Handel am Beispiel der Banane zu thematisieren.

Wir starteten, indem wir Bananenstücke probierten und versuchten, den Geschmack ganz genau zu beschreiben. Was ist das Besondere? Wie die Konsistenz der Banane?

Mit Hilfe eines stummen Schreibgesprächs konnten die Kinder zudem ihr Vorwissen austauschen und aktivieren.

In den nächsten beiden Stunden erarbeiteten wir den Aufbau der Bananenpflanze und klärten die Ansprüche, die diese Pflanze an ihre Umwelt stellt. Daraus ableitend konnten wir mit Hilfe einer Landkarte die Länder aufzeigen, in denen diese Bedingungen vorherrschen und die Kinder konnten selber herausfinden, was mit dem „Bananengürtel“ gemeint ist. Schnell fiel ihnen auf, dass die produzierenden Länder sehr weit weg von uns sind und die Bananen somit einen langen Weg zu uns haben.

In der nächsten Stunde stellte ich den Kindern zwei verschiedene Tagesabläufe von Familien vor, die auf einer Bananenplantage arbeiten. Zum einen auf einer konventionell betriebenen Plantage, zum anderen auf einer Plantage, die einer Kooperativen angehört. Wir erarbeiteten die Unterschiede und überlegten die Auswirkungen besonders für die Kinder, die nicht zu Schule gehen können, weil sie helfen müssen, den Lebensunterhalt zu verdienen. Wir schauten den Film „Perspektiven schaffen mit Fairtrade-Bananen“, wo noch einmal sehr eindrucksvoll gezeigt wurde, wie Fairtrade die Lebensbedingungen der Arbeiter verbessert und den Kindern Bildung ermöglicht.

Zum Abschluss der Reihe gingen wir gemeinsam in den Supermarkt, um Fairtrade Bananen zu kaufen und aus diesen Milchshakes zu machen.

In dieser Reihe waren die Schülerinnen und Schüler extrem aufmerksam, als die Lebensbedingungen der Kinder auf konventionellen Plantagen thematisiert wurden.

Sie konnten sehr schnell erkennen, dass die fehlende Bildung in einem Teufelskreis mündet. In anschließenden Gesprächen konnten die Kinder viele Lebensmittel nennen, die wir Fairtrade bekommen können und berichteten von Besuchen im Eine-Welt-Laden in Vreden, die sie bereits mit Eltern oder Großeltern getätigt hatten. Es ist also möglich im Kleinen Gottes Schöpfung zu bewahren und seinem Auftrag nachzukommen, um die Welt für alle lebenswert zu machen.

Der Wunsch der Klasse für das neue Schuljahr ist ein gemeinsamer Besuch, dem ich sehr gerne nachkommen werde.

Folgende Seite war sehr informativ für die Vorbereitung:

www.bananen-seite.de

Eingesetzte Filme:

Youtube: Perspektiven schaffen mit Fairtrade-Bananen