“Weltläden” als Beispiel für die Solidarität mit der einen Welt werden im bayerischen Gymnasial-Lehrplan für die 6. Jahrgangsstufe im Fach katholische Religionslehre explizit erwähnt. Da ist es natürlich keine Frage, dass unsere Sechstklässerinnen dem kleinen idyllischen Laden ganz in der Nähe der Schule einen Besuch abstatten dürfen. Doch vorher wird in mehreren Unterrichtsstunden am Beispiel Kakaoanbau einiges über den fairen Handel gelernt. In welchen Ländern und unter welchen Bedingungen Kakaobohnen angebaut werden, erarbeiten sich die Schülerinnen hauptsächlich anhand des Materialhefts “Die süße Chance – Fairer Handel am Beispiel Kakao”. Wie schließlich aus den Kakaobohnen in einzelnen Schritten Kakao wird, können die Schüler mit unterschiedlichen Sinnen herausfinden. Kakaobohnen, Kakaonibs und andere Verarbeitungsstufen der Schokolade aus der vom Weltladen bereitgestellten “Schokobox” können betrachtet, befühlt und beschnuppert werden. Unter anderem mit Hilfe von Kurzfilmen wird schließlich das Thema Fairer Handel ins Spiel gebracht und wichtige Informationen darüber erarbeitet.

Ebenso wird die Unterrichtseinheit über Bananen im Geographieunterricht der 8. Klasse der Realschule mit einem Besuch im Weltladen abgerundet. Zuvor werden im Unterricht in einer großen Gruppenarbeit verschiedene Aspekte des Bananenwelthandels erarbeitet: Nährwert, Konsumentenverhalten, Bananenkonzerne, Anbaubedingungen, Umweltverschmutzung und schließlich BanaFair und Fairtrade-Handel. Die Schülerinnen werden zu “Experten” für jeweils einen der Aspekte, schlüpfen anschließend in die erlernte Rolle und vertreten „ihre Position“ bei einer Podiumsdiskussion vor der Klasse. Sie beschreiben die jeweilige Meinung ihrer Gruppe. Die Moderatorin hat nun einiges zu tun, da diese konträren Vertreter versuchen, die anderen von ihrer Meinung zu überzeugen. Schnell wird allen klar, dass der Bananenhandel für den Regenwald enorme Probleme mit sich bringt und die Plantagenarbeiter unter erbärmlichen Bedingungen schuften müssen. Fair Trade verbessert entscheidend die Umwelt-, Lebens- und Arbeitsbedingungen im Herkunftsland.