Am 12.10.2015 gestalteten Gertraud Nachbichler und Monika Schmied-Lechner vom Eine-Welt-Laden Tittmoning für die dritten und vierten Klassen der Grundschule Tittmoning jeweils eine Doppelstunde zum Thema faire Produktion von Fußbällen. Die zwei engagierten Mütter sind gemeinsam mit ausgewählten Schülern und Lehrern Mitglied der Steuergruppe „Fairtrade-Tukans“. Als Einstimmung auf das Thema zeigten sie den Schülern einen Film rund um die Produktion von Fußbällen in Pakistan.

Nicht schlecht staunten die Schüler als sie erfuhren, dass herkömmliche Fußbälle fast ausschließlich in Handarbeit in Pakistan hergestellt werden und ein Arbeiter pro Ball nur etwa 40 ct verdient. Den Schülern wurde schnell klar, dass man davon kaum leben. Mehr als 3 Fußbälle am Tag schafft nämlich auch der geschickteste Arbeiter in Pakistan nicht. Für fair gehandelte Fußbälle hingegen erhalten die Arbeiter wenigstens 70ct pro Stück und obendrein eine Menge sozialer Leistungen wie Arztbesuche und vieles mehr.

 

Anschließend wurden vier Gruppen gebildet. Eine Schülergruppe machte sich an das Verfassen eines Briefes an den Profi-Fußballer Thomas Müller von FC Bayern München, in dem sie ihn baten, sich für die Verwendung „fairer Fußbälle“ stark zu machen. Eine andere Gruppe dachte sich pfiffige und ansprechende Werbeslogans zur Vermarktung von Fußbällen aus, die unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt wurden. Diese Werbeslogans wurden in der darauffolgenden Woche im Rahmen einer Sendung des Schulradios „Radio Tukan“ allen Schülern der Grund- und Mittelschule Tittmoning präsentiert. Eine dritte Schülergruppe machte sich selbst an die Produktion von Fußbällen. Mit Originalwerkzeug aus Pakistan bereiteten die Schüler die einzelnen Lederwaben vor. Ziel war es, die Kinder spüren zu lassen, wie aufwendig die Produktion nur eines einzigen Fußballs in reiner Handarbeit ist. So schaffte es die Gruppe nach 45 Minuten gerade einmal drei Lederwaben aneinander zu nähen.Beim „Fußball-Quiz“ der vierten Schülergruppe gab es einen goldenen Turnschuh zu gewinnen. Erstaunt waren alle über die richtige Lösungsantwort „40 Cent“, die ein Arbeiter im nicht fairen Handel für die Produktion eines Fußballs als Lohn erhält.

 

Am Folgetag beschäftigten sich Frau Nachbichler und Frau Schmied-Lechner gemeinsam mit den Schülern der ersten und zweiten Jahrgangsstufe mit fair gehandelter Schokolade. Anhand eines Filmes erhielten die Schüler einen Einblick in die Arbeit auf einer Kakao-Plantage und konnten mit Hilfe von Bildkarten den Weg von der Kakao-Bohne zu fertigen Schokolade nachvollziehen. Darüber hinaus durften die Schüler verschiedene Schokoladensorten verkosten und stellten selbst heiße Schokolade aus nachhaltig produzierter Milch und Transfair-Schokolade her.