Handlungsorientierte Auseinandersetzung mit dem Bilderbuch „Zuhause kann überall sein“ von Irena Kobald und Freya Blackwood

Fächerübergreifende Unterrichtsreihe: Deutsch/ Religion/ Sachunterricht – durchgeführt im Januar 2016 in der Klasse 2b/ LAA

Durch das Bilderbuch werden die Schülerinnen und Schüler angeregt, sich mit den Themen Zuhause und Freundschaft mit anderen Kindern aus Krisengebieten auseinanderzusetzen. Es werden Gefühle, Ängste, Sorgen, die durch Krieg, Armut, fehlende Akzeptanz oder Benachteiligung entstehen können, verdeutlicht. Es wird die Empathiefähigkeit, das Verständnis und die Toleranz des Einzelnen gestärkt.

Das Bilderbuch “Zuhause kann überall sein” von Irena Kobald und Freya Blackwoodist 2014 zum ersten Mal in Australien erschienen und die deutsche Erstausgabe wurde 2015 vom Knesebeck Verlag heraus gebracht. „Meine Tante nannte mich Wildfang. Dann kam der Krieg und meine Tante nannte mich nicht mehr Wildfang. Um in Sicherheit zu sein, kamen wir in dieses Land. Alles war fremd.” So beginnt dieses Bilderbuch. Das kleine Mädchen Wildfang musste seine Heimat verlassen und vor dem Krieg in ein fremdes Land fliehen. Alles dort scheint kalt, abweisend und vor allem fremd: die Menschen, die Sprache, das Essen und sogar der Wind. Wildfang möchte sich am liebsten nur noch in ihre geliebte Decke wickeln, die gewebt ist aus Erinnerungen und Gedanken an Zuhause. Doch dann trifft sie im Park ein anderes Mädchen, das ihr nach und nach die fremde Sprache beibringt und mit ihr lacht. Und so beginnt Wildfang wieder eine Decke zu weben aus Freundschaft, neuen Worten und neuen Erinnerungen, die sie wärmt und in der sie sich zuhause fühlt…

Die wichtigste Erkenntnis für die Schülerinnen und Schüler am Ende der achtstündigen Unterrichtsreihe war, dass “Zuhause” nicht nur ein Ort, sondern auch ein Gefühl sein kann. Es ist etwas, wo man sich sicher, geborgen und wohlfühlen kann.

Zum Abschluss der Reihe gestalteten die Kinder eine Ausstellung im Foyer, sodass sich auch die übrigen Mädchen und Jungen der Schule mit dem Thema auseinandersetzen konnten – ein Thema, das alle Klassen inzwischen besonders bewegt durch die neuen Mitschüler, die als Flüchtlinge in unserer Stadt und in allen Klassen unserer Schule angekommen sind.