Projekttag : Globales Lernen und Fairer Handel

Am 12. Juni 2018 fand für alle 106 Schülerinnen und Schüler der Grundschule Berglern ein Projekttag zum Thema „Globales Lernen und Fairer Handel“ statt. Die Kinder wurden dabei im Rahmen eines Stationenlaufs jahrgangsstufenweise über Bananen und Fairen Handel, Kinderrechte, Plastik sowie die Weiterverwendung von Tetrapaks aufgeklärt und für die Problematiken sensibilisiert.
Didaktisch aufbereitet und durchgeführt wurde der Projekttag unter der Mitwirkung von BAGS e.V. BildungsArbeit Global Sozial Erding. Die Inhalte der einzelnen Stationen werden im Folgenden dargestellt:

Kinderrechte:
Zunächst wurden den Kindern die Kinderrechte vorgestellt und über ihre Bedeutung sowie ihre Einhaltung in Deutschland gesprochen. Anhand von Bildkarten, die Kinder verschiedener Herkunftsländer in unterschiedlichen Situationen zeigten, beurteilten und diskutierten die Schüler anschließend, inwiefern Kinderrechte in den dargestellten Situationen eingehalten wurden. Um für die Kinder ein Beispiel für Kinderarbeit greifbarer zu machen, führten die Schüler eine typische Kinderarbeit selbst durch: Sie hatten die Aufgabe, eine vorgegebene Anzahl an Streichhölzern in Streichholzschachteln abzufüllen. Auch wenn diese Arbeit den Kindern anfangs noch Spaß bereitete, merkten sie jedoch recht schnell, dass dies auf Dauer in Hinblick auf Monotonie oder die Folgen von Verzählen keine erstrebenswerte, alltägliche Dauerbeschäftigung für Kinder ist. Auch auf die beengten Wohnverhältnisse wurde eingegangen: 15 Kinder suchten sich in einem vorgegebenem Bereich Schlafplätze. Der zur Verfügung gestellte Platz war so stark begrenzt, dass die Kinder sich dabei berührten. So wurde den Schülern eine typische Wohnungsgröße vermittelt. Auch wenn die Kinder das zunächst als lustig empfanden, wurde ihnen im Gespräch darüber schnell bewusst, was das für Erholung, Privatsphäre etc. bedeutet.
Durch diese Station erfuhren die Kinder von der Bedeutung von Kinderrechten, die eigene Privilegien sowie die Möglichkeit durch Fairen Handel die Rechte der Kinder zu stärken.

Plastik:
Im Workshop sammelten die Kinder zunächst in zwei Gruppen Gegenstände aus dem Klassenzimmer, welche aus Plastik hergestellt wurden bzw. kein Plastik enthielten. Im Plenum wurden die Gegenstände noch einmal einzeln besprochen. Dabei mussten manche Gegenstände noch einmal umplatziert werden, da sie fälschlicherweise für Plastik bzw. plastikfrei gehalten wurden. Durch diesen Einstieg erkannten die Kinder, in wie vielen Alltagsgegenständen Plastik enthalten ist. Im Anschluss ordneten die Kinder verschiedene Dinge wie eine Plastikflasche, eine Windel, einen Apfel, Papier, Holz etc. einem Zeitstrahl zu, der angeben sollte, wie lange es dauert, bis die Dinge vollständig zersetzt sind. So erfuhren die Kinder, wie schädlich Plastik für die Umwelt ist. Im nächsten Schritt lernten die Kinder, wie sie selbst ihren Plastikverbrauch reduzieren können. Im Sitzkreis wurden verschiedene Gegenstände (Waschmittel, Brotzeitbox, Trinkflasche, Shampoo, Spielzeug, Tasche etc.) ausgelegt. Jedes Produkt hatte je einen Vertreter aus Plastik und einen ohne Plastik. So erkannten die Kinder, wie leicht auch sie weniger Plastik verwenden können.

Bananen und Fairer Handel:
Bei dieser Station beschäftigten sich die Kinder mit dem Anbau und (Fairem) Handel von Bananen. Die Schüler erfuhren zunächst, wo Bananen primär angebaut werden und wie diese zu uns transportiert werden. Bilder der einzelnen Arbeitsschritte sowie ein Bananenblatt dienten hierbei der Veranschaulichung. Die Schüler wurden über die Arbeits- und Umweltbedingungen beim Anbau nicht fair gehandelter und Fair Trade Bananen aufgeklärt. Die Erkenntnisse wurden anschließend auch auf die Herstellung von Schokolade und den Fairen Handel dieser übertragen.

Geldbeutel aus Tetrapaks:
Dass aus Tetrapaks, die bei vielen trotz Alternativen aus dem Alltag nicht wegzudenken sind, auch noch etwas Schönes hergestellt werden kann, erfuhren die Kinder bei der letzten Station. Zunächst erforschten die Kinder, aus was Tetrapaks bestehen und erfuhren, wie lange es dauert, bis diese vollständig zersetzt sind. Anschließend lernten die Kinder, wie sie aus leeren Tetrapaks ein Portmonee basteln können. Auf ihre selbst gemachten Portmonees waren die Schüler besonders stolz.