Kölner Tatort-Kommissare Ballauf und Schenk lernen Saarländisch
Von Hélène Maillasson, 28.11.2014

Alisha, Jana und Julius zeigen Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt (von rechts) das Saarbrücker Rathaus. Foto: Iris Maurer Foto: Iris Maurer
Vier Schüler aus dem Gymnasium am Rotenbühl führten Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt durch die Stadt. Dabei wurden auch die Sprachkenntnisse der beiden Tatort-Stars aus Köln auf die Probe gestellt.
„Die Wrack….nee, das kann nicht sein“, sagt Tatort-Kommissar Max Ballauf alias Klaus J. Behrendt und sucht weiter nach dem saarländischen Wort für Erkältung. Er schwankt zwischen „die Heck“ und „die Freck“ – und wählt dann die richtige Antwort. Als Belohnung überreicht der 13-jährige Julius an Behrendt und seinen Tatort Kollegen Dietmar Bär zwei Päckchen Taschentücher: „Hoffentlich braucht ihr die nicht allzu schnell.“

Alisha, Julius und Hannes aus der Theater-AG des Gymnasiums am Rotenbühl haben sich für die prominenten Gäste aus Köln einen Rundgang durch die Stadt überlegt. An den wichtigen Sehenswürdigkeiten hält die Gruppe an. Die Gymnasiasten tragen Geschichtliches dazu vor und stellen Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär Fragen über den saarländischen Dialekt. Das knifflige Quiz hat die Neuntklässlerin Jana beigesteuert: „Die Fragen sind schwer, aber im Fernsehen spielen die beiden doch Tatort-Kommissare, sie wissen schon, wie man schwierige Fälle löst.“ Gestartet sind sie am Rathaus. In der Katholisch-Kirch-Straße laufen dann Schüler und Schauspieler an dem Fanshop des 1. FC Saarbrücken vorbei. „Liebe kennt keine Liga: Der Spruch gefällt mir“, sagt Fußballfan Dietmar Bär, nachdem Lehrerin Annette Strathmann ihm das Motto der Saarbrücker Kicker verraten hat. Weiter geht’s über den Weihnachtsmarkt und mit der Frage zum Begriff „Grumbeere“. Um die richtig zu beantworten, braucht Behrendt keine zehn Sekunden. Seine Frau komme ja aus Schwaben, dort würden sie das Wort für Kartoffeln auch benutzen.

Beim Kurzbesuch im Saarbrücker Weltladen freuen sich beide Fernseh-Kommissare, als sie eine Spendendose von ihrem Verein „Tatort – Straßen der Welt“ entdecken. Der engagiert sich für Kinder und für den fairen Handel.

„Wir haben an der Schule einen Spendenlauf organisiert. Ich wusste, dass das Geld an arme Kinder geht, und habe mich besonders angestrengt. Ich bin acht Runden gelaufen“, erzählt Julius. Insgesamt spendete das Gymnasium am Rotenbühl 11 500 Euro, die Straßenkindern auf den Philippinen zugute kommen (wir berichteten).

Im Staatstheater – die nächste Etappe – wird gerade die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens aufgeführt. „Ihr solltet euch auch die Version von den Muppets angucken, die ist der Hammer“, gibt Dietmar Bär den Schülern DVD-Tipps. Während die Gruppe über die Alte Brücke zum anderen Saarufer spaziert, niest Bärs Kollege Behrendt: „Ich glaube, ich habe die Freck.“ Jana nickt zufrieden: „Mit dem Saarländisch klappt’s schon mal ganz gut. Er lernt schnell.“ Dabei sind beide Tatort-Ermittler heute zum ersten Mal im Saarland. Aber den saarländischen Wein kennt Bär schon. „Mir schmeckt er ganz gut“, verrät er auf dem Weg zum Platz des Unsichtbaren Mahnmals. Währenddessen erkundigt sich Behrendt: „Hatte unser Kollege Devid Striesow hier einen Saarländisch-Schnellkurs?“ Das weiß in der Runde aber niemand.

Am Ende des Rundgangs haben alle noch die Gelegenheit, die Stadt aus einer ganz anderen Perspektive zu sehen. Es geht hoch hinaus – auf das Dach des Saarbrücker Schlosses.