„Wie, ist das ein Schokobrunnen?“, mag sich so manch einer an unserem diesjährigen Christkindlesmarkt gedacht haben, dem es gelungen war, sich durch geschäftiges Gedrängel in den Raum 102 zu kämpfen. Ja, ein Schokobrunnen war das tatsächlich, der da zu finden war, und zwar am Fair-Trade-Stand unserer Schule, der dieses Jahr organisiert und betreut wurde vom neu gegründeten Fairtrade-Team der Schule, das den Maria-Ward-Schulen Bamberg im letzten Schuljahr den Titel „Fairtrade School“ eingebracht hatte.

Neben der Schokoladenköstlichkeit lagen  gegen angemessenen Preis bereits handlich kleingeschnittene Bananenstücke – natürlich Fairtrade-Bananen! –  Holzgäbelchen und eine Vielzahl an Servietten bereit, die nur darauf warteten, von interessierten Besuchern benutzt zu werden.

Beim näheren Betrachten war dies nicht der einzige „Hingucker“, den der diesjährige Fairtrade-Stand zu bieten hatte, denn in einer kunstvoll geformten Glasamphore auf dem nächsten Tisch befanden sich…. Kaffebohnen? Jawohl, ganz recht, Kaffeebohnen! Diese zunächst vielleicht etwas sonderbar anmutende Anordnung entpuppte sich in Wirklichkeit als Gewinnspiel rund um das Thema Fairtrade: So konnte man sich – auch hier selbstverständlich gegen ein kleines Entgelt – daran versuchen, die Anzahl der vorher in mühsamer Kleinstarbeit von  Frau Köhler und Frau Helbig gezählten  Kaffeebohnen zu schätzen und mit etwas Glück um 12.15 Uhr über das Lautsprechersystem der Schule seinen Namen zu hören und ein köstliches Fairtrade-Paket samt Kaffee gewinnen.

Natürlich waren fair gehandelter Kaffee, Fair-Trade Schokolade, Trockenfrüchte & Co auch so an unserem Stand erwerblich; hochmotiviert und mit viel Elan standen die Siebtklässler von Frau Helbig, dem „Kopf“ des Fair-Trade Teams, hinter der Theke und lächelten ihre Kunden fröhlich an. „Ich persönlich finde hier ja die Mangos am besten, aber der Kaffee geht natürlich schon sehr gut“, erzählt Katharina Bayer, 9.Klasse, die ihren Platz hinter der Kasse hat.

Gerade durch die Präsenz an Aktionen wie z.B. beim Sommerfest oder hier am Christkindlesmarkt will das Fairtrade-Team den Blick immer mehr auf den Handel mit Fairtrade-Produkten lenken, der ja im krassen Gegensatz  zu den Ungerechtigkeiten des herkömmlichen Handels steht. Auch durch Projekte oder Veranstaltungen in den einzelnen Klassen und nicht zuletzt durch das stetige Ersetzen von „normalen“ Produkten durch fair gehandelte – etwa das Ausschenken von Fairtrade-Kaffee,  die Fairtrade-Schokoriegel  oder einfach die Tatsache, dass bei besonderen Anlässen fairtrade Rosen statt „normaler“ überreicht werden – soll darauf aufmerksam gemacht werden, wie viel man auch schon im „Kleinen“ dafür tun kann, dass es ein bisschen mehr Gerechtigkeit auf der Welt gibt – ein wichtiger Wunsch nach Verbesserung , der ja gerade auch in der vorweihnachtlichen Stimmung nicht fehlen darf.

„Unser Fairtrade-Stand hier hat  Tradition, den gibt es schon fast 15 Jahre“, berichtet Frau Bücker, die beim Aufbau am Vortag geholfen hat und sich nun geschäftig mit ihrer Digitalkamera durch die Menge manövriert und auch von den Fairtrade-Ständlern ein paar Erinnerungsfotos festhält. „Es gibt so viel Ungerechtigkeit weltweit, da ist Fairtrade sehr wichtig, das bedeutet eben, über seinen Horizont hinauszuschauen und wir wollen hier auf jeden Fall eine Botschaft vermitteln.“, erklärt sie mit spürbarem Engagement. Tatsächlich lässt sich bei so viel sichtbarem Einsatz und offensichtlicher Begeisterung der Fairtrade-Stand mit seiner Botschaft, den besonderen fair gehandelten Produkten und allen dahinterstehenden Fairtrade-Engagierten von unserem Christkindlesmarkt einfach nicht wegdenken, vor allem nicht, wenn es einen Schokobrunnen gibt! ;)

 

Katharina Nau, Kl. 10 a G