Am Montag, dem 15. Juli 2019, stand bei Schulbeginn plötzlich ein riesiger Truck auf dem Schulhof des Leibniz-Gymnasiums in Altdorf. Trotz der zahlreichen Sonderaktivitäten zum Schuljahresende zog dieser begehbare LKW natürlich besondere Aufmerksamkeit auf sich. Die Aufschrift “Menschen auf der Flucht” und der Zusammenhang mit der Handy-Sammelaktion an unserer Schule zeigte schon ungefähr die Thematik an.

Aber was haben wir und unsere Handys mit den Lebensumständen im Kongo und mit den Fluchtbewegungen von Afrika nach Europa zu tun? Die meisten haben es schon vorher geahnt: mehr als wir denken! Die Schülerinnen und Schüler der 8., 9. und 10. Jahrgangsstufe hatten in den folgenden vier Tagen die Gelegenheit, die Antwort auf diese Frage im Detail zu klären und die bisher vielleicht nur geahnten Zusammenhänge mit Hilfe von Fakten und konkreten Einzelschicksalen deutlich und lebendig werden zu lassen.

Die multimediale und interaktive Ausstellung führte uns zu konkreten jungen Männern und Frauen im Kongo, die sich zur Flucht gezwungen sahen und von der Ungewissheit, den Gefahren und Entbehrungen der langen Reise berichteten. In einem angegliederten Workshop erfuhren wir von dem für elektronische Geräte unentbehrlichen Rohstoff Coltan und von den unmenschlichen Arbeitsbedingungen in den kongolesischen Minen, in denen ein großer Teil des weltweit benötigten Coltan lagert.

Eine lehrreiche und lohnenswerte Erfahrung, die uns an unsere Verantwortung für eine gerechte Welt erinnert. Es gibt nämlich auch kleine Unternehmen, die versuchen Smartphones und andere elektronische Geräte unter möglichst fairen Bedingungen herzustellen, wie Fairphone oder Shift.