Die Oster-Fairtrade-Verkäufe am Gymnasium am Rotenbühl
von Annemarie Schmitt

Schon seit einigen Jahren organisiere ich regelmäßig in der letzten Woche vor den Osterferien einen großen Verkauf von fair gehandelten Produkten – Lebensmittel und Kunstgewerbe – bei uns in der Schule.
Mittlerweile ist dieser Verkauf zu einem festen Bestandteil im Schulleben geworden und erfreut sich großer Beliebtheit bei Schülern, Eltern und Lehrern, zumal wir ja auch seit zwei Jahren offiziell den Titel “Fairtrade-School” tragen.
Der Erlös des Oster-Fairtrade-Verkaufs kommt immer einem guten Zweck zugute. Im letzten Jahr konnten wir z.B. 460 Euro an eine syrische Familie übergeben, die regelmäßig Medikamententransporte in die Flüchtlingslager ihrer Landsleute organisiert.
In diesem Jahr haben wir den Erlös von 497,40 Euro an das Projekt “Wir starten gleich” der Kölner Tatortkommissare Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt überwiesen. Sie unterstützen Erstklässler aus finanziell benachteiligten Familien durch den Kauf von Schulranzen. Das Projekt soll ab Herbst auch bei uns im Saarland etabliert werden.
Den Kontakt zu den beiden auch sozial sehr engagierten Schauspielern möchten wir auf Dauer aufrecht erhalten und ihn sogar noch intensivieren. Wir sind sehr stolz darauf, dass uns Herr Bär und Herr Behrendt im vergangenen November besucht haben und sehr angetan waren von unserem Engagement für den fairen Handel. Vorangegangen war im April 2014 auch schon ein Besuch von Father Shay Cullen (PREDA). > Siehe dazu die Berichte auf unserer Homepage unter www.rotenbuehlgym.de, Veranstaltungen und Projekte, Das Fairtrade Projekt” und die Berichte auf diesem Dokumentationsblog. <
Bei den großen Oster-Fairtrade-Verkäufen setze ich immer gerne Schülerinnen und Schüler als Helfer ein.
Im laufenden Schuljahr bin ich Klassenlehrerin der Klasse 5a, die aus 11 Jungs und 14 Mädchen besteht. Vielleicht trägt der Umstand, dass einige von ihnen Eltern haben, die aus Krisengebieten geflohen und nach Deutschland ausgewandert sind, maßgeblich dazu bei, dass die Kinder sehr sensibel auf das Thema “fairer Handel” reagieren. Jedenfalls hatte ich noch selten eine Klasse, die so motiviert an die Sache heranging wie diese.
Es ist auch erstaunlich, wie viel Wissen die Kinder schon mitbringen und wie interessiert sie sind, zu erfahren, wo die einzelnen Produkte herkommen und unter welchen Bedingungen die Menschen dort leben.

Ich hatte auch noch nie das Glück, dass sich so viele Mütter – und sogar zwei Väter – zum Helfen beim Verkauf gemeldet haben. Wir haben unser Angebot dann noch um ein großes Kuchenbuffet erweitert, um möglichst viel Geld in die Spendenkasse zu bekommen. Und die Summe von fast 500 Euro war ja auch bisher das beste Ergebnis des Oster-Fairtrade-Verkaufs!
Im Vorfeld haben die Schülerinnen und Schüler im Kunstunterricht Plakate angefertigt, die sehr schön geworden sind und die wir im ganzen Schulhaus aufgehängt haben. Besonderen Eindruck hat bei allen das Plakat eines Schülers hinterlassen, der den Osterhasen beim “Ostereierlegen” dargestellt hat. Das Bild war mehrere Tage lang Hauptgespräch im Lehrerzimmer (“… hat der im Biologieunterricht nicht aufgepasst?” “… typisch Stadtkind!”).
Zwei Tage vor dem großen Verkauf haben wir noch einen Ausflug in den hiesigen Weltladen “Kreuz des Südens” unternommen, in dem mein Mann ehrenamtlich arbeitet. Viele Kinder hatten den Laden vorher noch nicht gekannt und waren begeistert von den Sachen, die es dort zu kaufen gibt.
Schließlich war es dann so weit:
Am Morgen des 25. März wurden zunächst die Tische getrennt nach Kuchen- und Fairtrade-Verkauf- hingestellt, dann wurde alles schön aufgebaut und dekoriert.
Den ganzen Morgen über konnten Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrer/innen vorbeikommen und sich anhand von Flyern über das Projekt der Tatortkommissare informieren und etwas kaufen.
Vor allem in den Pausen gab es einen Riesenandrang. Schon gegen 12 Uhr war fast alles ausverkauft und wir konnten wieder abbauen und aufräumen..
Es war wieder einmal eine sehr gelungene Aktion und ich denke, dass der Verkauf allen Beteiligten viel Spaß gemacht hat.