Das grelle Licht der Neonröhren. Stimmengewirr. Ein brüllender Aufseher. Stickige, verbrauchte Luft. Kein Entkommen aus dem Kellerraum. Stress.

Dies ist kein fiktives Albtraum-Szenario, sondern war pure Realität für die Klasse 8c am Wandertag, dem 27.9.2017. Allerdings handelte es sich um ein Planspiel, bei dem die SchülerInnen in zufällig verteilten Rollen von „Unternehmern“ und „Arbeitern“ den Alltag einer konventionellen Fußball-Produktion in der dritten Welt nacherleben konnten. Am eigenen Leib sollten sie durch Stress, Leistungsdruck und schlechte Bedingungen die Lebenssituation vieler Arbeiter nachempfinden. Zuvor begann der faire Wandertag der Klasse, organisiert vom P-Seminar FairtradeSchool, mit einem gemeinsamen Frühstück (bestehend aus fast aussschließlich fair gehandelten oder nachhaltigen Produkten). Gut und fair gestärkt konnten dann alle in den Tag starten. Ein Videoclip im Hintergrund informierte erst einmal über das Anliegen von Fairtrade. Dann aber ging es richtig zur Sache: Das Fußball-Planspiel hielt die SchülerInnen ordentlich auf Trab, in kürzester Zeit sollten Papierfußbälle hergestellt und anschließend die Produktion der Gruppe bewertet und entlohnt werden. Wie auch in Wirklichkeit stellte sich die Herstellung der Fußbälle als schwieriger Prozess dar und sehr bald fühlten sich die ersten „Arbeiter“ unfair behandelt. Diese Erfahrung wurde in der großen Runde diskutiert und führte der Klasse die Notwendigkeit von Fairtrade vor Augen. Doch dann wurde es bei spielerischen und bewegten Workshops wieder etwas entspannter. Egal ob ein faires Activity-Spiel, das Spielen mit fairen Fußbällen oder das Testen von Kakaobohnen und selbst hergestelltem Kakao in der Oberstufenküche: Die Schüler der 8c sowie die des P-Seminars hatten großen Spaß und der Wandertag ging schneller zuende als gedacht.