Sie kann! Das konnten die Kinder der Grundschule Tittmoning in der Woche vom 11. bis 15.06.2018 erfahren.

Viele Produkte, wie z.B. Kaffee, Kakao oder Bananen, werden bei uns möglichst günstig verkauft. Gefährliche Kinderarbeit, Ausbeutung und menschenunwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen sowie Umweltzerstörung sind der Preis, den die Kleinbauern und Plantagenarbeiter dafür bezahlen müssen, damit wir billig einkaufen können.

Deshalb ist es der Grundschule Tittmoning als „Fair-Trade-School“ ein Anliegen, die Schülerinnen und Schüler immer wieder für das Thema „fairer Handel“ zu sensibilisieren, ihnen wichtige Informationen in diesem Bereich zu vermitteln und den Verkauf von fair gehandelten Produkten zu unterstützen.

Nach den Themen „Fair-Trade-Schokolade“, „Fair gehandelte Fußbälle“ und „Fair-Trade-Rosen“ der vorherigen Jahre wurde als Schwerpunktthema heuer also die „fair gehandelte Banane“ gewählt.

Zur Vorbereitung auf die eigentlichen Bananenaktionen setzten sich die Kinder in der Woche zuvor in ihren Klassen intensiv mit dem Thema „Fair-Trade-Bananen“ auseinander. Anhand von Filmen, Bildern und Texten lernten die Kinder, was eine Bananenstaude ist, wie und wo sie wächst, wie die Früchte geerntet und weiterverarbeitet werden, wie es um die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Plantagenarbeiter bestellt ist oder wie das Obst zu uns nach Deutschland gelangt.

Um den Kindern dann im Rahmen der Aktionswoche eine Kostprobe dieser schmackhaften Frucht anbieten zu können, richtete die Fair-Trade-Steuergruppe, in der Schulpause am Montag kleine Stückchen von fair gehandelten Bananen aus biologischem Anbau her, die gegen eine Spende probiert werden durften. Insgesamt wurden hierbei knapp 100 Bananen verspeist.

Besonders reißenden Absatz fand auch die am Freitag unter tatkräftiger Unterstützung von Frau Barbara Straßberger frisch gemixte Bananenmilch. Etwa 30 Liter des mit Berchtesgadener Frischmilch hergestellten Getränks wurden gegen einen Unkostenbeitrag von 50 Cent pro Becher ausgeschenkt.

Durch diese Aktionen im wahrsten Sinne des Wortes auf den Geschmack gebracht, konnten die Kinder nun für die nächsten vier Wochen selbst faire Bananen zum Stückpreis von 50 Cent für sich zu Hause bestellen. Dazu suchten sie sich einen Vertragspartner aus dem Familien- oder Bekanntenkreis, den sie einmal in der Woche mit der gewünschten Anzahl Bananen belieferten. 377 Bananen wurden auf Basis dieser „Bananenverträge“ pro Woche verteilt.

Mit dem Genuss dieser Bananen konnten sich die so Belieferten sicher sein, etwas zur Anwendung sozialer und ökologischer Mindeststandards in der Produktion, zur konzernunabhängigen Erzeugung und Vermarktung durch Kleinbauern und zur Finanzierung sozialer und politischer Projekte beigetragen zu haben.

Großer Dank gebührt in diesem Zusammenhang Frau Monika Lechner, die die von der Organisation „BanaFair“ an den Biohofladen „Glück“ in Grassach bei Tittmoning gelieferten Bananen Woche für Woche an die Schule transportiert und den Kontakt mit diesem Handelspartner gepflegt hat.

Schließlich bleibt zu hoffen, dass der ein oder andere beim Kauf dieser beliebten Frucht künftig einmal mehr zu einer fair gehandelten Banane greift in dem Wissen, damit etwas Gutes zu tun!