Gemünden (ub). Das Zertifikat „Fairtrade School“ möchten auch die Schüler der Leo-Weismantel-Schule in Gemünden erwerben. Gemäß der Bewerbungskriterien fand am vergangenen Freitag dann ein Projekttag mit 13 Workshops statt.

Mit Musikinstrumenten aus Kronkorken und selbstgenähten Schlampermäppchen an der Nähmaschine aus Fahrradschläuchen konnten die Schüler ihre handwerklichen Fähigkeiten testen. Für Gaumengenüsse sorgten einige andere: Nach der Recherche über Kakao und Kartoffeln und deren Herkunft wurden Ofenkartoffeln und Schokomuffins gebacken.

Kreativität gefragt war beim afrikanischen Malen oder Herstellen von Schmuck aus Naturmaterialien. Schließlich konnten auch die Landschaft und Kultur aus Nepal kennengelernt werden.

Die Bildungsreferentin des Welt-Ladens Karlstadt Eva Eisele führt die Kinder in die Herstellung von Fußbällen am Beispiel von Pakistan ein und erläuterte die Ausbeutung durch Kinderarbeit. Anhand von vorbereiteten Lederstücken konnten die Schüler selbst das mühsame Zusammennähen ausprobieren.

In die Lebenswelt von Kindern in Afrika entführte die DAHW Bildungsreferentin Maria Hisch. Ihren reichhaltigen Erfahrungsschatz aus ihrem eigenen Leben in Afrika konnte sie den Kindern mit traditioneller Kleidung und selbstgemachten Spielzeugen aus Metallgetränkedosen näherbringen.

Pastoralreferent Klaus Simon vom Gemündener Weltladen fesselte die Schüler mit Liedern und Rhythmen aus Afrika und Südamerika. Mit zahlreichen Rhythmusinstrumenten konnten die Mädchen und Buben binnen kürzester Zeit die religiösen Stücke begleiten.

Mit einer Schatzsuche rund um das Schulhaus mussten die Schüler zunächst Fragen und Inhalte zum Fairen Handel erarbeiten, bevor dann als Belohnung eine Fairtrade Schokolade verzehrt werden durfte.

In einem Abschlussplenum wurden dann die Ergebnisse aus den Workshops den anderen vorgestellt und die kulinarischen Köstlichkeiten verspeist. Stellvertretender Schulleiter Johannes Teichmann lobte die Schüler für ihr Engagement und dankte besonders auch den schulexternen Referenten für ihr Kommen.

Neben diesem Projekttag hat sich die Schule nun schon seit mehreren Monaten auf die Bewerbung um das Fairtrade Zertifikat vorbereitet. So wurden schon zahlreiche Unterrichtstunden im Religions- und Heimat- und Sachkundeunterricht zur Thematik gestaltet. Im Pausenverkauf werden Riegel und Snacks aus dem Weltladen Gemünden verkauft und im Lehrerzimmer Fairtrade Kaffee konsumiert. Außerdem wurde ein Fairtrade Schulteam aus Lehrern, Eltern und Schülern gebildet, das die Thematik immer wieder ins Bewusstsein aller bringen soll. So wird zum Beispiel auch bei künftigen Veranstaltungen wie beim Schulfest auf Konsum von Fairtrade Produkten geachtet.

 

Text und Foto Uwe Breitenbach