Projekttage zum Fairen Handel in der 7. Jahrgangsstufe

Seit Jahren finden am Carl-Spitzweg-Gymnasium in der letzten Schulwoche vor dem Sommerfest zwei Projekttage statt. Im Schuljahr 2016/17 setzten sich  die Schüler*innen der 7. Klassen am 24. und 25. Juli mit dem Thema Fairer Handel auseinander und präsentierten Ergebnisse am Sommerfest. Angeleitet und unterstützt wurden sie von Lehrkräften des CSG und Schülern der SMV sowie von zwei Referenten des Nord Süd Forum München e.V. 112 Schüler*innen zwischen 12-14 Jahre besuchten an zwei Vormittagen jeweils in Gruppen von 18-20 Schüler*innen Stationen zum Thema Welthandel allgemein und der Schokoladenproduktion im Speziellen und lernten so ganz unterschiedliche Aspekte des Welthandels und Möglichkeiten des Fairen Handels kennen.

Ein Höhepunkt der Projekttage war für die meisten Teilnehmer das Welthandelsspiel, bei dem die Schüler*innen sich aktiv und spielerisch mit dem Welthandel beschäftigten und am Ende überraschende Erkenntnisse gewannen. In einer Simulation des Welthandels erlebten sie am eigenen Leib, wie es sich anfühlt, wenn die Ressourcen und Produktionsmittel ungleich verteilt sind, und erprobten Strategien, damit umzugehen. Das Thema Kooperation gewann bei der Auswertung eine ganz neue Dimension.         

 Bleibende Eindrücke hat auch das Weltspiel hinterlassen, bei dem auf einer Weltkarte sehr deutlich wurde, wie sich die Weltbevölkerung und der Reichtum auf den Kontinenten verteilen. In einer weiteren Station wurde ausgehend von einem Kurzfilm über Konsum, Werte und Werbung diskutiert und schließlich konnte jede/r Schüler/in am Computer seinen/ihren eigenen ökologischen Fußabdruck erstellen. Der Faire Handel ganz konkret wurde anhand des Themas Schokoladenproduktion ausgeführt. Einen Einstieg lieferte die ARD-Reportage „Schmutzige Schokolade“ von Miki Mistrati, die sehr deutlich die Problematik unfairer Arbeitsbedingungen bei der Kakaoernte vor Augen führt. In einer anschließenden Diskussionsrunde diskutierten die Schüler*innen intensiv über die Rolle der Politik, der großen Konzernen und des einzelnen Konsumenten. Unterschiedliche Materialien zum Thema Schokolade im Rahmen einer Stationenarbeit sowie schließlich die Ausstellung „Make Chocolate Fair“ von INKOTA, die für 10 Tage am CSG zu sehen war, vertieften das Thema und machten die Bedeutung des Fairen Handels nochmals deutlich. Die Ausstellung war auch am folgenden Tag auf dem Sommerfest zu sehen und wurde von einer Schülergruppe betreut, die zum Thema Schokolade ein Quiz präsentierten und den Besuchern Produkte mit fair gehandelter Schokolade anboten.

Zwei Vormittage, an denen gespielt, diskutiert, ausprobiert wurde und die vielfältige Erkenntnisse und Erfahrungen ermöglichten. Das eher abstrakte Thema Welthandel wurde erfahrbar, mit Emotionen verknüpft und es zeigten sich ganz neue Zusammenhänge und vor allem auch ganz konkrete Handlungsalternativen für jeden Einzelnen. Einige Samen wurden gesät und hier gilt es im neuen Schuljahr weiter zu machen und Möglichkeiten und Bedeutung des Fairen Handels immer wieder aufs Neue in das Blickfeld der Schulfamilie zu rücken. Wir haben in der Mittelstufe hoffentlich einige neue Mitstreiter*innen gewonnen.