In der Projektwoche “Mit mir und mit anderen verantwortungsbewusst umgehen“ erarbeiteten wir mit unseren beiden 4. Klassen das Thema „rund um die Jeans“. Zur Hilfe hatten wir eine große Jeansbox aus einem Weltladen. In verschiedenen Stationen mit Bodenbildern wurde den Kindern der Weg von der Baumwollpflanze zum Jeansstoff, über die Fertigung der Jeans bis zum Verkauf näher gebracht. Überrascht waren die Kinder, dass eine Baumwollpflanze sehr viel Wasser und Sonne braucht, um überhaupt wachsen zu können. Schockiert waren sie darüber, dass schätzungsweise 200.000 Baumwollbauern in Indien Selbstmord begangen haben, da sie jährlich teures, genverändertes Saatgut und Spritzmittel kaufen müssen, wobei sie sich massiv verschulden. Die Erträge sind nicht so hoch, wie die Konzerne in den USA und Europa versprechen. Neu für die Schüler war auch die Erkenntnis, wie viele Länder der Erde beteiligt sind, um letztendlich die fertige Jeans bei uns kaufen zu können. Der Anbau und die Ernte der Baumwolle in Indien/Kasachstan, in der Türkei wird Baumwolle zu Garn gesponnen, in Polen wird aus dem gefärbten Garn der Stoff gewebt, aus Frankreich kommen die Etiketten, aus Italien die Nieten und Knöpfe, in Bulgarien werden die Jeans mit Bimsstein bearbeitet, um den USE-Effekt zu erreichen bis schließlich in Deutschland die Jeans verkauft werden kann.

Entsetzliche 0,6% des Jeanspreises kommen dabei letztendlich nur bei den Arbeitern an, während der Einzelhandel 50 % einbehält.

Eine Blitzlichtrunde der Schüler über die Unterrichtseinheit fasste die gesamte Problematik des Themas noch einmal gut zusammen.

Die Tatsache, dass die Näherinnen in Mittelamerika zur Strafe in Kühlkammern gesperrt werden, wenn sie sich unterhalten, verärgerte die Klasse. Traurig war für die Kinder auch, als sie erfuhren, dass viele Arbeiter durch den Einsatz der Pestizide versterben, weil dadurch ihre Lunge kaputt wird. Die Arbeiter müssten auch viel gerechter bezahlt werden und Kinderarbeit müsste vehementer verboten werden, so die Meinung der Klasse.