Déc4_L1_vêtements propresDas Thema “Vêtements propres” im Französischunterricht in der 9. Jahrgangsstufe

Bereits im Schuljahr 2015/16 haben sich am CSG die Französischlehrer in der 9. Jahrgangsstufe zusammen getan und eine Unterrichtseinheit zum Thema Kleidung erstellt, bei der zusätzlich zum Lektionstext des Lehrbuches Découvertes 4 vom Klett-Verlag die Problematik der Kleiderproduktion ins Licht gerückt wird. Dieses Material wurde nun auch im Schuljahr 2017/18 im Anschluss an die 1. Lektion eingesetzt. Geht es in der Lektion 1 (“Histoires de Mode”) hauptsächlich um das Thema Markenklamotten und die Macht der Werbung, so werden die Schüler im Anschluss mit einem kurzem Video konfrontiert, das sehr persönlich und überraschend das Thema der Produktion dieser Markenartikel wie z.B. von Nike (im Film) anschneidet. Unter dem Titel “Les marques laissent des marques” wird in dem kurzen Video eine Arbeiterin vorgestellt, die unter ausbeuterischen Bedingungen für die Firma arbeitet im Kontext der Fußballweltmeisterschaft.

Dieses in seiner Ästhetik beeindruckende Video bietet einen idealen Sprechanlass, um über die Probleme bei der Herstellung von Kleidung und auch Sportartikeln wie z.B. Fußbällen mit den Schülern zu sprechen. Dabei kann meist an viel Vorwissen bei den Schülern angeknüpft werden, insbesondere da das Thema Kleidung und Nachhaltigkeit zeitgleich im Englischunterricht behandelt wird (ausgehend von einem Lektionstextes im Lehrbuch) und auch in Fach Wirtschaft und Recht sind die Themen Wirtschaft und Umwelt bzw. Nachhaltigkeit in der 9. Klasse laut Lehrplan ein Thema im Unterricht.
Ausgehend von dem Video werden die Arbeitsbedingungen der Arbeiterinnen in den großen ausgelagerten Produktionsstandorten z.B. in Vietnam oder Bangladesh auf einem Arbeitsblatt notiert. Ein weiteres Video (“Asia Floor Wage”) zeigt diese Verhältnisse nochmals deutlich auf und erklärt, warum ein gerechter Arbeitslohn so wichtig ist für die Arbeiterinnen und ihre Familien und dass dieser gerechter Arbeitslohn den Allgemeinen Menschenrechten entspricht, auf die alle Menschen auf der Welt Anspruch haben. Ausgehend von diesen beiden Videobeiträgen auf französischer Sprache wird nun eine Diskussion darüber angeregt, was jede/r einzelne von uns tun kann, um zu einer fairen Produktion von Kleidung beizutragen. Hier kann auch über den Konsum im Allgemeinen diskutiert werden, das eigene Einkaufsverhalten und welche Möglichkeiten wir als Konsumenten haben, z.B. über den bewussten, nachhaltigen Konsum (nur so viel, wie ich auch benötige), das Nutzen von Second-Hand-Angeboten und den Einkauf von Kleidung mit einem Sigel für faire Arbeitsbedingungen. Die Ideen, die von den Schülern kommen, werden ebenfalls auf dem Arbeitsblatt notiert und ergänzt, und schließlich erhalten sie noch den Auftrag für eine schriftliche Textproduktion über die beiden Videos. Nach dieser Unterrichtseinheit, die ca. 5-6 Unterrichtsstunden dauert (2 Wochen), fand die 1. Schulaufgabe statt, in der für die Textproduktion das Thema der nachhaltigen Kleidungsproduktion gewählt wurde.