„In den letzten 20 Jahren hat sich der Kleiderkonsum um das 20-fache erhöht“, So wurde die Podiumsdiskussion im Haus unter den Linden in Herford am 30.11.2017 gegen 19:00 Uhr eröffnet. Eine Vertreterin der „Marketingabteilung“ der Schülerfirma Feria durfte da natürlich auch nicht fehlen. Den Anfang machte der Journalist und Bangladeschexperte Bernhard Hertlein, der eine kurze Power-Point Präsentation vorbereitet hatte und das Publikum über die allgemeine Sachlage der Näher/-innen aufklärte. Unter anderem erwähnte er den schwerwiegenden Einsturz des Runnerplaza Gebäudes und den Brand von Dhaka, bei dem Familien der Opfer bis heute nicht angemessen entschädigt worden sind. Danach stellten sich erstmals die geladenen Gäste vor. Unteranderem eingeladen: Alissa Sekulic (Brax), Thorsten Lehmkühler (Fairticken), eine Vertreterin der Firma Maas Natur und Vera Baumann (Mitarbeiterin des Bundesinnenmisteriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit). Die Vertreter nahmen zuerst in einem Eingangsplädoyer Stellung zu den genannten Geschehnissen und schilderten ihre Position. Hauptthema der Diskussion wurde das seit 2014 bestehende Textilbündnis. Ziel des Bündnisses sind soziale, ökologische und ökonomische Verbesserungen entlang der gesamten Textil-Lieferkette. Mittlerweile gibt es bereits circa 150 Mitglieder. Brax zum Beispiel ist kein Mitglied, wofür es mehrere Gründe gebe. Zum einen möchte die Firma erst einmal Intern einige Projekte umsetzen, anstatt so ein großes Projekt in Angriff zu nehmen, dessen Aufwand sie momentan nicht gerecht werden könnte. Nach ungefähr eineinhalb Stunden wurde schließlich das Publikum integriert und hatte die Möglichkeit zu kommentieren und Fragen zu stellen. Viele aus dem Publikum verstanden nicht, dass ein Unternehmen wie kik im Bündnis vertreten ist, aber trotzdem unter schlechten Bedingungen produzieren lasse. Ein weiterer Punkt war, dass das Bündnis zu kompliziert sei und viele nicht eintreten würden, da ihnen der Aufwand, alles umzustellen, um alle Kriterien zu erfüllen, zu hoch sei. Diese Anregungen wurden ausführlichst diskutiert und der Abend endete nach gut zweieinhalb Stunden emotionaler Diskussion. Alles in allem ein sehr informativer aber auch langer und in einigen wirtschaftlichen Aspekten, komplizierter Abend.