„Personal“ gut geschult – Schüler des Fair Trade-Pausenverkaufs informieren sich über Produkte Wertingen.

Foto(Anton Stegmair): 

Brigitte Eser (vorne rechts) vom Wertinger Weltladenteam informierte das Schülerfair-Trade-Team der Wertinger Mittelschule für ausgewählte Produkte aus dem Fairen Handel. Organisiert hatte dies Martina Baur (links)

 

Seit längerer Zeit bieten 25 Schüler der Wertinger Mittelschule in den Pausen fair gehandelte Waren zum Verkauf an. Los ging es mit Bananen. Inzwischen ist die Produktpalette auf weitere faire Waren angewachsen. Dass es allein mit dem Verkaufen nicht getan ist, konnten die Fair-Trade-Verkäufer vergangene Woche von Brigitte Eser vom Wertinger Weltladen erfahren. Sie kam eigens in die Schule, um den jungen Verkäufern mehr Wissen zu den Produkten nahezubringen. Da die Schüler im kommenden Schuljahr nicht nur am Hauptausgang, sondern an einem zweiten Ausgang faire Waren anbieten möchten, war es angebracht, weitere Informationen zum Verkaufssortiment zu erfahren.

Mit großem Interesse stellten sie Fragen zur Herstellung von bestimmten Waren und lauschten der Weltladenmitarbeiterin, was es bedeutet, „fairen Handel“ zu unterstützen und warum sie sich sicher sein dürften, dass bei diesen Waren ausbeuterische Kinderarbeit ausgeschlossen sei.

Verkaufsschlager beim Schülerweltladen seien Popquins, erfuhr Brigitte Eser von den stolzen Schülerverkäufern, gefolgt von Schokoriegel und Orangensaft. Natürlich war es dann spannend zu hören, wie Popquins hergestellt werden. Quinua, eine Art Getreide, die bei uns hier nicht so bekannt ist, weil es hier auch nicht wächst, ist die Grundlage für den leckeren Popcornersatz.  Dass in Schokoriegeln Kakao verarbeitet ist, wussten einige Schüler bereits, nicht aber, wie Kakao gepflanzt wird, wie er wächst und geerntet wird. Anhand von richtigen Kakaobohnen konnten sie dann auch mal riechen, wie die Grundsubstanz für die Schokolade schmeckt. Für die meisten Schüler war es die erste Begegnung mit den braun-grauen Bohnen. Spannend wurde es nochmals, als Brigitte Eser anhand einer Tafel Schokolade mit 20 Rippchen aufzeigte, wie die Verkaufsbilanz aussieht. So erfuhren die Schüler, dass davon nur  zwei Teile für die Kakaobauern übrigblieben. Zehn kämen den Händlern vor Ort zugute und die restlichen blieben den Zwischenhändlern, waren für Steuern und andere Ausgaben aufzuwenden, bis die Schokolade auf dem Ladentisch landete. Wenn nur jede Rechenaufgabe so lecker wäre. Die verwendeten Schokostückchen durften die Schüler dann nämlich allesamt aufessen.

Mit einer  Sonnenblume bedankte sich Martina Baur als zuständige Lehrkraft für den Schülerweltladen bei Brigitte Eser im Namen des Schüler-Fair-Trade-Teams.