Am 2. Februar 2015 besuchten die Schüler des ZUMINDest FAIR-Teams der Elektronikschule Tettnang die Fair-Trade Organisation dritte-welt partner GmbH. Einer der Mitarbeiter gab uns eine Führung und Informationen über die dwp. Die 1988 gegründete Organisation ist nach GEPA und El Puente der drittgrößte Fairhandelsimporteur. Der Sitz befindet sich in Ravensburg. Im Vordergrund steht der faire Handel mit Kleinbauern und Kleinproduzenten. Die Liste der angebotenen Produkte reicht von Kaffee, Tee, Schokolade, Feinkost und Snacks bis hin zu Taschen, Ketten und Kunsthandwerk. Diese Produkte sind qualitativ hochwertig, da sie umweltfreundlich und aus biologischem Anbau hergestellt werden. Der Umsatz der dwp beträgt 8,2 Mio. per annum. Die Genossenschaft beliefert Weltläden in Deutschland, Österreich und in der Schweiz.
Die dwp pflegt u.a. Beziehungen zu Kleinbauern in Burkina Faso, Kenia, Kapstadt, Ghana und Mexiko und trifft sich mit den Partnern persönlich. Bei diesen Treffen werden Preise und Produkte gehandelt. Beide Seiten haben das gleiche Mitspracherecht. Dieser Punkt ist sehr wichtig, da dieses Recht bei den „normal“ gehandelten Produkten oft nicht besteht und durch das Missachten dieses Rechtes kommt es zu einer Ausbeutung, da der Bauer seine Produkte loswerden muss und somit den billigen Preisen einwilligt. Die dwp setzt sich neben Fair-Trade für andere soziale Projekte ein, wie zum Beispiel Aufbau von Schulen, gegen Kinderarbeit und Hilfe für Kinder in Gefängnissen. Aber auch in Deutschland helfen sie Jugendlichen, indem sie beispielsweise eine Ausbildung für Schulabbrecher anbieten.
Die Grundsätze der Organisation setzten sich aus verschiedenen Punkten zusammen:
• Der „faire Preis“ von dwp ist in der Regel erkennbar über Weltmarktniveau und übertrifft meisten die Mindestpreise der FLO. Das soll dazu führen, dass die Produzenten vom Export der Produkte zu fairen Preisen und Konditionen profitieren.
• Aber auch der Käufer soll Vorteile durch die hochwertigen Produkte erzielen. Die Organisation bietet auch extra Zuschläge für Bio-Anbau und Projekte wie zum Beispiel Aufbau von Schulen.
• Zinslose Vorfinanzierung, d.h. bis zu 50% des Auftragswertes werden bei Bestellung überwiesen.
• Transparenz: alle Produkte und Rohstoffe sind zurück verfolgbar und die Kalkulationen werden offengelegt.
• langfristige Handelskontakte: dwp arbeitet mit den Partnern über einen längeren Zeitraum und gibt somit den Partnern Sicherheit und den Mut Preise fair zu handeln. Auch bei Problemen versucht man diese zu lösen und arbeitet daran, dass diese Beziehung weiterhin besteht.
• Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit: Die Produkte sollen den Käufer über die Herkunft und Lage der Erzeuger informieren und bilden
Der Ausflug war für die Schüler sehr informativ und hat einen tiefen Einblick in die Arbeit der Fairhandelsorganisation dwp gegeben. Wir danken der dwp für diese tolle Erfahrung!
Sultan B.