Beim Besuch bei H&M und Primark freut man sich über die Tüten an Kleidung, die man für wenig Geld erhält. Wer denkt da schon an die Kinderarbeit, mit der beide Firmen in Verbindung gebracht werden. Diese Gedankenlosigkeit setzt sich in jedem Bereich fort, in dem wir uns wie eine Shoppingqueen fühlen wollen. Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Recklinghausen Suderwich reichte es nicht, mal in der siebten oder neunten Klasse über das Thema Fairer Handel zu sprechen. So gründeten 30 junge Menschen 2018 eine faire Schülerfirma und wagen nun mit der Gründung des Subunternehmens „FLamotten“ einen Schritt in die Mode- und Wirtschaftswelt.

Mit dieser Neugründung leiten die Schülerinnen und Schüler die Faire Woche und ein Jubiläumsterzett ein. Denn die Stadt Recklinghausen feiert in diesem Jahr mit der AG-Eine-Welt-Kreise und zahlreichen anderen Organisationen 10 Jahre Fairtrade-Stadt, 20 Jahre Recklinghäuser Kaffee und 30 Jahre Fairtrade Deutschland.

Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Frau Stillitano und Herrn Flüß recherchieren die Jungunternehmerinnen und -unternehmer unter welchen Bedingungen T-Shirts, Taschen und Pullover produziert werden. Welche Siegel und Programme eine menschenwürdige Arbeit garantieren und welche nur vorgaukeln, nachhaltig oder fair zu sein. Parallel organisieren sich die jungen Menschen stärkenorientiert und entwickeln eigene Designs für ihr Modeunternehmen. Sie erlernen das Siebdruckverfahren und investierten in eine professionelle Siebdruckmaschine, um in die eigene Produktion gehen zu können.

„Wir werden unsere Shirts für ca. 12-15 Euro verkaufen. Dabei haben wir bei unseren Umfragen bemerkt, dass unseren Kundinnen nicht bewusst ist, warum ein T-Shirt so viel kosten sollte“, erklärt Louis (14).

Aktuell produziert die Schülerfirma faire Mode mit einer Botschaft, die zur Toleranz und Vielfalt aufruft.