Fairtrade im Unterricht ist nicht neu an unserer Schule – das haben wir im Rahmen einer Abfrage unter den Lehrerinnen und Lehrern in den letzten Wochen festgestellt. So beschäftigen sich zum Beispiel die Schülerinnen und Schüler in der Jahrgangsstufe 5 in Erdkunde mit dem fairen Handel von Bananen und in Politik/Wirtschaft mit den Lebens- und Arbeitsbedingungen von Familien in Entwicklungsländern. Gegen Ende der Sekundarstufe I ist das Fairtrade-Konzept verstärkt in Religion ein Thema, wenn es um ethische Fragestellungen und menschliche Handlungskonflikte geht. Hier wurden in den letzten Wochen z. B. in einem Rollenspiel “Wer ist Schuld an Rominas Tod” die Umstände der Arbeiterinnen in einer Textilfabrik in Bangladesch erarbeitet – in Zusammenhang mit den Textil-Discountern hierzulande. Auch im Bereich der Wirtschaftsethik oder Corporate Social Responsibility berühren dann Fragen der globalisierten Produktion international agierender Unternehmen – ein Thema in Sozialwissenschaften in der Jahrgangsstufe 11.  Weitere Beispiele ließen sich nennen.

Was wir bei der Abfrage und im Prozess der Bewerbung zur Fairtrade-School allerdings festgestellt haben ist, dass viele dieser Fairtrade-Unterrichtseinheiten eher isoliert in den einzelnen Unterrichtsfächern stattfinden und die einzelnen Fachbereiche nur wenig davon wissen bzw. wussten, was eigentlich im anderen Fachbereich passiert. Von daher sind wir froh über eine erhöhte Transparenz, welche jetzt schon durch den Austausch entstanden ist. Und durch die Absprache mit Kollegen verschiedener Fachbereiche wurde jetzt eine fächerübergreifende Unterrichtseinheit entworfen, welche im Mai/Juni erstmals durchgeführt werden soll: anlässlich der Fussball-WM 2014 werden die Fachbereiche Politik/Wirtschaft, Erdkunde und kath./ev. Religion in der Jahrgangsstufe 9 zeitgleich das Thema „Play fair – pay fair“ (Produktions- und Arbeitsbedingungen in der weltweiten Sportartikelindustrie ) behandeln und sich aus ihrer jeweils fachspezifischen Sichtweise ergänzen.