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Was Fairer Handel und Fußball miteinander zu tun haben? Was immer mehr Menschen bis zum Lieblingssportgerät Fußball wissen sollten? Eine ganze Menge. Fairtrade ist eine Strategie zur Armutsbekämpfung. Durch gerechtere Handelsbeziehungen sollen die Situation benachteiligter Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Südamerika verbessert, die Binnenwirtschaft gestärkt und langfristig ungerechte Weltwirtschaftsstrukturen abgebaut werden. Fußball ist die Lieblingssportart von Menschen aller Bevölkerungsschichten auf der ganzen Welt – und damit ein Massenphänomen, das Arme und Reiche über Grenzen hinweg verbindet. Wie im Bereich des Handels, so sollten auch auf dem Fußballfeld die Regeln des fairen Miteinanders aller beteiligten Akteure vorherrschen.Leider kann bezüglich der Produktion von Sportartikeln noch lange nicht immer von gerechten Bedingungen die Rede sein. Auf Einladung der zuständigen Sozialarbeiterin Mathilde Hersemeyer führte Wynnie Mbindyo von der Fairtrade-Initiative Saarbrücken in die Bedingungen der Fußballherstellung in Pakistan ein, um an diesem Beispiel die Verflechtung von Produktion und Handel und den Austausch zwischen Europa und Ländern mit sehr armen Menschen zu verdeutlichen. 70 Prozent aller weltweit gehandelten Sportbälle stammen aus Pakistan. Dort ist die Fußballindustrie eine der stärksten Wirtschaftsbranchen des Landes. Die Fußballproduktion ist eine aufwändige und anstrengende Handarbeit. Näherinnen benötigen rund zwei Stunden, um einen Ball, der aus 32 Teilen besteht, mit 700 Stichen anzufertigen. Für einen Ball bekommt man ungefähr 50-80 Rupien, etwas weniger als 60–80 Cent. (Die Lebenshaltungskosten liegen pro Tag bei vier bis fünf Euro.) Bei einen Transfair­Ball gibt es zehn Rupien mehr.
(Joachim Frenzel-Paal)