Samstag der 2. Februar 2013, Tag der offenen Tür am Stift Cappel – Berufskolleg. Die Fensterbänke im ganzen Stift sind dekoriert, hier mal mit Einkaufstaschen aus dem Weltladen Lippstadt, oder da mit Paketen eingehüllt in Geschenkpapier  und Geschenkband aus dem Fairen Handel. Wie ein roter Faden zieht sich das Thema „Fair Trade“ durch die Schule. Im Rahmen des Fairtrade-Projektes „Global denken – lokal handeln“  wurden Flure und Unterrichtsräume von den Kollegiaten passend zum Thema liebevoll vorbereitet, sowie verschiedene Aktionen geplant und durchgeführt.

Wir beginnen unseren Rundgang im Erdgeschoss. Hier haben Tanja und Sascha einen Informationsstand mit Broschüren und Plakaten zum fairen Handel aufgebaut. Die beiden sind erste Ansprechpartner für die Besucher und führen im Laufe des Tages verschiedene Personengruppen durch die Räumlichkeiten. Beide gehören dem Fairtrade-Schulteam „Fair Stift(en)“ an. Sie sind gut vorbereitet und können ausführliche Informationen geben.
Hinter dem Infostand duftet es nach Kaffee. Mehtap, Suzan und Neslihan haben verschiedene fair gehandelte Kaffeesorten von mild bis Espresso vorbereitet. Kleine Gläschen zur Kostprobe von Arabica, Caffee Crema, Mexico Bio Cafe Chiapas Bohne und Bio Fairtrade Espresso, sowie der fair gehandelte Zucker stehen bereit. Die Informationstafeln geben Auskunft über die verschiedenen Produzentenländer und den Anbau sowie den weltweiten Handel mit fair gehandeltem Kaffee.

Wir biegen ab zur Schulküche. Hier ist unter der Federführung von Samantha, Verena, Eva und Sebastian die Möhren-Orangensuppe mit Ingwer in dem größten Topf, den wir besitzen, zubereitet worden. In der Partypfanne wird die exotische Basmatireispfanne mit Hähnchenbrust hergestellt. Die Schoko Mousse steht schon im Kühlschrank. Jeder Besucher,  jeder Schüler und die Lehrkräfte können hier eine Kostprobe nehmen. Die Rezepte stammen aus der Broschüre „Zukunft gestalten. Fair handeln“. Auf einem kleinen Nebentisch ist ein Bewertungsbogen für die Speisen ausgelegt. Wir wollen erfahren, wie die Besucher und Schüler den Geschmack der Speisen beurteilen. Bei der Umsetzung dieser Rezepte haben wir soweit wie möglich fair gehandelte Produkte eingesetzt.
In der angrenzenden Gemeindeküche ist unter der Regie von Jacqueline, Irina, Jana und Cornelia ein Frühstücksbuffet aufgebaut worden. Die zwei Kuchen mit fair gehandeltem Zucker, Schokolade und Nüssen stehen schon angeschnitten auf der Theke. Das weitere Zubehör für ein Frühstück ist in einer abgestimmten Reihenfolge aufgebaut.
Auf den Tischen, an denen die Gäste zum Essen platznehmen, sind essbare Dekorationen, wie z. B. Bonbons, kleine Bärchen und abgepackte Schokoladenriegel, aus dem fairen Handel ausgelegt. Auch Äpfel und Mandarinen zum Naschen sind dabei.

Wir gehen nun die Treppe hinauf in den Schulflur und befinden uns jetzt in der 1. Etage. Hier fällt der Blick sofort auf einen Stand mit  Tee. Jana, Carolin, Anna und Tatjana haben verschiedene Teesorten, wie Grüner Tee Chen Mee, marokkanischer  Minztee, Schwarztee Darjeeling und Schwarztee aus Südchina aufgestellt. Die Tees zur Kostprobe in den Warmhaltekannen und der fair gehandelte Zucker stehen bereit.  Die von den Schülerinnen erstellten Plakate zeigen die Länder dieser Erde, die fair gehandelten Tee produzieren und welche Teesorten dort angebaut werden.
Auf der rechten Seite des Schulflurs befinden sich die Schulräume. Raum 2 hält eine Überraschung bereit: Hier haben Frau Schulte-Repel und Frau Müller ein umfangreiches Sortiment aus dem Weltladen Lippstadt aufgestellt, von Lebensmitteln über Uhren, Taschen und Schals. An den Wänden sind die erarbeiteten Plakate vom Fairen Handel zu sehen. Wir haben in diesem Raum in allen Ecken große Türme von leeren Gepa-Paketen als Installation und Inspiration aufeinander geschichtet.

In Raum 4 ist eine Bühne aufgebaut. Frau Kurth-Kaßner, die Lehrerin für Theorie und Praxis Sozialpädagogik,  hat mit den beiden Unterstufen der Sozialhelfer zwei Theaterstücke im Unterricht erarbeitet, geschrieben und eingeübt.  Der Aufwand für diese Produktion war enorm. Neben einem detailliert gestalteten Bühnenbild bestimmen original afrikanische Requisiten, ebenfalls originale Spielzeugautos aus Müll gefertigt und Kleidung aus fair gehandelter Baumwolle die Atmosphäre und entführen die Besucher in andere Kulturkreise.
Die Stücke werden stündlich vor zahlreichen Zuschauern aufgeführt. Das Ziel, das Bewusstsein von Schülern und Besuchern für die besondere Problematik im Bananen- und Baumwollanbau zu wecken, scheint – den Reaktionen der Besucher zufolge – erreicht zu sein. Die Beifallsrufe sind überall im Haus zu hören.

Raum 5 widmet sich den politischen Dimensionen des fairen Handelns. Im Politikunterricht bei Frau Schaub, sind zahlreiche Informationstafeln von den Schülern und Schülerinnen der höheren Berufsfachschule gestaltet worden. Interessierten Gästen wird hier eindrucksvoll politisches Hintergrundwissen, insbesondere zur den Lebensumständen von Kakaobauern in Ghana und an der Elfenbeinküste, geliefert. Wie Fairtrade Organisationen mit den Produzenten und deren Kindern umgehen und Lebensperspektiven entwickeln, zeigt ein Videofilm.
In diesem Raum ist auch die Saftbar aufgebaut. Hier können Geschmacksproben von herkömmlichem O-Saft und fair gehandeltem Orangensaft vorgenommen werden. Für diesen Stand sind Kristina, Janina und Björn verantwortlich. Auch sie haben informative Plakate erstellt, die anschaulich die Herstellung und die Weitergabe von Orangen bis zum Endprodukt aufzeigen.

Wir gehen nun in das Dachgeschoss. In einer gemütlichen Ecke betreuen Katarina, Jana, Irina und Jacqueline einen Stand zu fair gehandelter Schokolade. Auch hier stehen Kostproben von unterschiedlichen fair gehandelten Schokoladen und Riegeln bereit, wie etwa Bio Schokolade Vollmilch, Grand Noir Bio Feinherb, Bio Schokolade Zartbitter und Bio Schokolade Ganze Nuss. Außerdem kann zum Vergleich noch eine herkömmliche Schokolade aus dem Supermarkt probiert werden. Informationstafeln und Flyer informieren die Besucher über Kakaoanbau und Schokoladenherstellung. Wer mag, kann sein Wissen anschließend noch in einem kleinen Kreuzworträtzel testen. Von den Kostproben ist auch hier nichts übriggeblieben.

 

Pressemitteilung: Einladung zum Tag der offenen Tür