Am Freitag, dem 8. Dezember stand am Friedrich-Rückert-Gymnasium in Ebern als Abschlussveranstaltung des P-Seminars Nachhaltikgeit ein Projekttag zum Thema „Menschenrechte und Nachhaltigkeit“ auf dem Programm.

Fast auf den Tag genau vor 75 Jahren wurde die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ vom Vorsitzenden der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen verkündet. Am FRG, wie an allen UNESCO-Projektschulen in Bayern, waren Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler aufgerufen, ein brennendes Teelicht in die Höhe zu halten und damit den gemeinsamen Wunsch nach Frieden zum Ausdruck zu bringen.

Zum Thema Nachhaltigkeit hatte das 13-köpfige Team des P-Seminars zusammen mit Lehrerin Anna Greiner eine Reihe von Workshops vorbereitet, teils in Eigenregie, teils mit externen Referenten.

Es gab den ganzen Vormittag durchgehend Programm. Außer Haus konnte zusammen mit Peter Ruppert vom Trägerverein Eine Welt Ebern e.V. der unlängst neu eröffnete Weltladen erkundet werden, in den Räumen des Gymnasiums waren Gäste vom Fach eingeladen.

Die Bloggerin und Journalistin Nadine Schubert (www.besser-leben-ohne-plastik.de) plädierte eindringlich dafür, den Einsatz von Plastik wo immer möglich zu reduzieren, Verpackungsmüll zu vermeiden, indem man zum Beispiel beim Bäcker einen Stoffbeutel für Brötchen und Brot mitbringt. Autopolituren, Wandfarben, flüssige Reinigungsmittel enthalten Kunststoffzusätze, die in die Natur gelangen können. Weltweiter Spitzenreiter in Sachen giftiger Müll in der Umwelt sind Zigarettenkippen, von denen eine 40 Liter Grundwasser verunreinigen kann.

Familie Börnicke aus Hallstadt berichtete vom Leben in ihrem selbstgebauten Tinyhouse mit 18 Quadratmetern Wohnfläche und veranstaltete einen „Hackathon“: In Kleingruppen wurden konkrete Ideen gesammelt und ausgearbeitet, wie der Schulalltag nachhaltiger gestaltet werden könnte, zum Beispiel beim Pausenverkauf von Getränken und Süßigkeiten oder bei der effizienteren Regulierung der Raumtemperatur in den Klassenzimmern.

Der Bauhof Ebern stellte sich vor, der Unverpackt-Laden Schusderra aus Neubrunn präsentierte leckere Kartoffelchips aus dem Glas statt aus der Chipstüte. Auch die selbst angerührte Zahnpasta aus Kokosöl, Birkenzucker und Natron kommt ohne Tube aus.

Die UNESCO-AG zeigte, wie man mit wenig Aufwand in Experimenten den Klimawandel erforschen kann.

In jedem Workshop konnten so unterschiedliche Ergebnisse erzielt werden: Wimpelketten zu den Menschenrechten; Plakatdarstellungen zum Thema “fairer Handel” und dank der Kleidertauschbörse auch das ein oder andere “neue” Kleidungsstück – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.

„Wie viele Kleidungsstücke besitzt ein erwachsener Deutscher im Durchschnitt?“, „Wie viele Tonnen Altkleider werden in Deutschland täglich weggeworfen?“ – auch mit der Problematik der schnelllebigen Mode und dem Erkennen und Vermeiden von grünen Fallen („Greenwashing“) setzten sich die Seminarteilnehmer in Workshops auseinander.