Wusstest du das Bananenstauden 6-9 Monate brauchen, um zu wachsen und bis Menschen die Bananen erntet können? Diese Informationen und andere interessanten Fakten haben wir in unserer Projektwoche zum Fairtrade gelernt. Dabei kannten wir uns bei dem Thema „Fairtrade“ bis dahin noch gar nicht aus.

Am Montag begannen wir mehr über Fairtrade herauszufinden. Wir hatten Gäste vom Eine Welt e.V., die uns den Begriff Fairtrade erklärten. Genau übersetzt heißt „Fairtrade“ so viel wie gerechter Handel. Das bedeutet, dass sowohl die Verkäufer von Produkten als auch die Käufer mit einem Handel zufrieden sind, weil sie beispielsweise einen gerechten Preis für Ware bekommen. Aber zurück zu unserer Projektwoche. Hier ging es am Montag auch um Fußball. Dazu wurde uns erklärt, dass ein Fußball im Innerem eine Blase hat, die meist aus Gummi besteht. Außen herum werden dann einzelne Kunstleder- oder Kunststoffstücke (aus Erdöl) genäht. Dies wird selbst in der heutigen Zeit oft noch mit der Hand genäht, was viel Zeit von den Arbeiterinnen und Arbeitern beansprucht. Sie haben dazu eine Art Klemme, die die einzelnen Kunststoffstücke zusammenhält, damit sie diese besser zusammennähen können. Zusätzlich haben wir erfahren, dass selbst erfahrene Arbeiterinnen und Arbeiter nur 3-5 Fußbälle am Tag zusammennähen können.

Doch was hat die Herstellung von Fußbällen mit dem Thema Fairtrade zu tun? Eine schockierende Wahrheit ist, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter viel zu wenig Geld verdienen, um ihre Kinder in die Schule zu schicken oder um ihre Kinder zu ernähren. Deshalb mussten ihre Kinder zuhause mitarbeiten und die Bälle mit nähen. Das kam jedoch an das Licht der Öffentlichkeit und es wurden u.a. durch die Fairtrade-Organisationen Nähzentren eröffnet, damit die Näherinnen und Näher dort arbeiten, sodass überwacht werden kann, dass keine Kinder mitarbeiten müssen. Außerdem wurden durch die Fairtrade-Prämie z. B. Busse angeschafft, um die Arbeiterinnen und Arbeiter zu den Nähzentren zu schaffen oder neue Wasserfilteranlagen gebaut.

Der Dienstagmorgen begann schon früh, da wir uns auf den Weg nach Connewitz in einen Weltladen machten. Dort lernten wir Alex und Sinah kennen, die dort ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren. Die beiden erzählten uns viel über Kakao, da das Thema dieses Tages Schokolade war. Wir konnten mit geschlossenen Augen Schokolade probieren und mussten erraten, um welche Sorte es sich handelt. Zusätzlich dazu erzählten sie uns eine Geschichte von einem Mädchen, dass von ihren Eltern verkauft wurde, da sie zu wenig Geld hatten. Daraufhin musste sie auf einer Kakaoplantage arbeiten und sah ihre Eltern nie wieder, da sie mit vielen anderen Kindern nun eine Sklavin war. Als Abschlussprojekt am Dienstag hatten wir die tolle Möglichkeit unsere eigene faire Schokoladencreme zu kreieren. Zwei Sorten haben wir hergestellt: Zartbitter und Vollmilch. Beide Cremes waren sehr lecker und wirklich einfach zubereitet.

Der vorletzte Tag der Projektwoche war Mittwoch. An diesem Tag behandelten wir die Bananen und hatten dabei Unterstützung von Frau Kathleen Freyer, welche als Referentin für Fairtrade Deutschland in ganz Sachsen unterwegs ist. Wir lernten, wo die Bananen angebaut und wie diese geerntet werden und dass die Bananen unreif geerntet werden, sodass nach der Fahrt nach Europa die Bananen reif sind. Zudem bearbeiteten wir mit der App Actionbound ein Quiz und erfuhren noch mehr über die Einzelheiten des Bananenanbaus und des fairen Handels. Danach besprachen wir noch, welche Kriterien eine Fairtrade-School erfüllen muss. Schließlich ist unsere Schule schon seit 2019 Fairtrade-School. Wir sammelten auch noch Ideen, wie wir unsere Schule besser gestalten und in welche Fächer wir Fairtrade einbinden können. Auch über weitere, fair gehandelte Produkte in unserer Schule sprachen wir.

Am Donnerstag ging es dann darum, die Ideen umzusetzen, die Fakten aufs Papier zu bringen und die Präsentation für den kommenden Tag vorzubereiten. Während wir fleißig an dem Artikel für den School-Blog schrieben, buk eine andere Gruppe gerade im Schulkiosk ein veganes Bananenbrot mit möglichst vielen fair gehandelten Zutaten. Ziel ist es, das Bananenbrot in das Sortiment des Schulkiosks dauerhaft aufzunehmen. Noch bevor das Bananenbrot aus dem Ofen kam, stellte eine andere Gruppe gerade die Informationswand gegenüber der Ausgabe vom Schulkiosk fertig. Hier können sich Schülerinnen und Schüler nun in den Pausen über Fairtrade-Produkte informieren, Lieferketten und Löhne nachvollziehen und sich die Fairtrade-Standards anschauen. Eine vierte Gruppe erstellte ein Kahoot für Freitag, wenn alle anderen Schülerinnen und Schüler aus den anderen Projekten in einem Markt der Möglichkeiten sich anschauen wollen, was wir geleistet haben.

Johanna & Nina