Am 27. Juni war es soweit: das Hanns-Seidel-Gymnasium wurde mit dem Sigel der fairtrade-Schulen ausgezeichnet.

Damit ist nun auch das Gymnasium in Hösbach Teil einer Kampagne von Fairtrade Deutschland, die den Schulen die Möglichkeit bietet aktiv Verantwortung für eine bessere Welt zu übernehmen.

Seit Beginn des Schuljahres war es das Ziel des P-Seminares “Lust und Last des ethischen Konsums“ unter der Leitung von OStRin Ursula Seidl-Bergmann, auch im HSG ein Bewusstsein zu schaffen, wie unsere Konsumgewohnheiten auf dieser Seite der Welt jene der Produzenten in den Herkunftsländern beeinflussen können. In verschiedenen Arbeitsgruppen hatten die Schülerinnen und Schüler sich anhand von 5 Kriterien, die von Fairtrade Deutschland vorgegeben werden, intensiv damit auseinandergesetzt, den Gedanken eines fairen Handels an der Schule umzusetzen: Schulpullis aus (nahezu) fairer Produktion, fairer Kaffee aus Tansania in der Lehrerküche, Verkauf fairer Produkte in Schülercafe und Lehrerküche und am 14. Juli als eigene Aktion ein Benefizlauf der 5. und 6. Klassen, der den fairtrade-nahen Organisationen Kindernothilfe e.V. und PREDA zugutekommt. Auch thematisch zieht sich das Thema des fairen Handels durch die verschiedenen Unterrichtsfächer und Jahrgangsstufen.  

Am 27. 6. wurde dieses Engagement nun im Rahmen der Auszeichnungsfeier und im Beisein von Vertretern aus Politik und Öffentlichkeit, des Elternbeirates und Fördervereins sowie Gremiumsmitgliedern der anderen fairtrade-Schulen gewürdigt. Die Aula war geschmackvoll durch das P-Seminar mit Info-Plakaten, fairen Rosen und einer Auswahl an fairen Leckereien geschmückt und die Gärtnerei Bechtenbreiter aus Großostheim hatte dankenswerterweise mehrere Blumenarrangements zur Verfügung gestellt. Nach einer musikalischen Eröffnung durch die Chorklasse unter der Leitung von OStR Benno Binschek begrüßte Schulleiterin Frau OStDin Ulrike Wombacher die anwesenden Gäste und dankte den Schülerinnen und Schülern sowie der Kursleiterin für ihr Engagement. Nach einem kurzen Filmbeitrag, der die Zusammenhänge um den fairen Handel anschaulich darstellte, hob der Vertreter des Landrates, Herr Valentin Weber, in seiner Rede die Bedeutung dieser Art von einzelnen Maßnahmen für eine Veränderung in globalem Maßstab hervor. Der erste Bürgermeister von Hösbach, Herr Michal Baumann, fand lobende Worte für den Einsatz der Schüler und äußerte die Hoffnung auf eine gute Zusammenarbeit, insbesondere da der Markt Hösbach sich seit kurzem auch auf den Weg zu einer Fairtrade-Town gemacht habe. Als symbolisches Geschenk überreichte er der Schule einen fairtrade-Ball. Kursleiterin Frau Seidl-Bergmann, die den Ball stellvertretend in Empfang nahm, bedankte sich herzlich und bestätigte auch ihrerseits den Wunsch auf Kooperation, zumal es in der Vernetzung leichter sei, den fairen Gedanken auch auf Dauer lebendig zu erhalten.

Im Anschluss stellten die Schülerinnen und Schüler des Seminares selbst ihre Arbeit an den Kriterien einer fairtrade-School im Rahmen einer kurzen Präsentation vor. Die Inforeferentin des Weltladens Aschaffenburg, Frau Berit Schurse, betonte sodann in ihrer Auszeichnungsrede die Bedeutung des Beitrags aller den Produzenten in den Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas durch einen fairen Preis eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen zu ermöglichen. Die erfreulich hohe – und weiter wachsende – Zahl fairer Schulen in Bayern und Deutschland haben daran einen großen Anteil. Sie dankte daher dem Seminar ausdrücklich für die geleistete Arbeit und überreichte den Mitgliedern des fairtrade-Gremiums die Auszeichnungsurkunde. Ein wetterbeständiges Schild mit dem fairtrade-Logo erhielt der Hausmeister Herr Scharf zur Anbringung neben der Eingangstüre. Nach einem stimmungsvollen musikalischen Abschluss mit „We are the world“ der Chorklasse wurden die Anwesenden noch zu einer kleinen Aktion nach draußen auf den Pausenhof gebeten: Schülerinnen und Schüler hielten Luftballone mit den Buchstaben von fairtrade-School in die Höhe und boten so ein lebendiges und farbenfrohes Bild. Zurück in der Aula erwarteten die Gäste zum Abschluss noch verschiedene faire Produkte zur Verkostung: Süßigkeiten und Snacks aus dem Weltladen sowie verschiedenen Säfte aus fairtrade-Produktion. So konnte mit allen Sinnen erfahren werden, dass fairtrade ein Gewinn für beide Seiten sein kann und soll: der Genuss für uns und – dank des fairen Kaufpreises – die Garantie für menschenwürdige Lebensbedingungen für die Produzenten.