Ja, sind denn hier alle „fairrückt“ geworden…? Das könnte man zumindest an diesem Freitagmorgen um 07:20 Uhr in der Beruflichen Schule in Bad Oldesloe denken. Abteilungsleiterin Doris Busenbender und Leiterin des Teams Bildung für Nachhaltige Entwicklung Lillian Petersen verteilten gemeinsam mit dem Fairtrade-Team im Foyer der Schule Schokoladenkekse, Bananen und Anstecknadeln – alles Fairtrade, also aus fairem nachhaltigem Anbau und Handel und luden damit zur Zertifizierungsfeier ein. Der Hintergrund: Die Berufliche Schule in Bad Oldesloe erhielt an diesem Freitag, den 28.10.2022 das Fairtrade-Siegel und damit offiziell den Titel „Fairtrade-School“. Das wurde nicht nur gebührend, sondern natürlich auch nachhaltig gefeiert.
 
Sechs Unterrichtsstunden später betrat Schulleiter Kai Aagardt die Bühne und eröffnete gewohnt humorig die Zertifizierungsfeier. Hier überreichte ihm Albert Röhl, Vertreter der Fairtrade-School-Kampagne von Fairtrade Deutschland e.V. und Inhaber des Weltladens Top 21, die Urkunde und zeichnete die Berufliche Schule in Bad Oldesloe als Fairtrade-School aus.  Sie ist damit die dritte berufsbildende Schule in Schleswig- Holstein, die dieses Siegel tragen darf.
 
Neben Schulleiter Kai Aagardt sprach der Stomarner Kreispräsident Hans-Werner Harmuth ein Grußwort. Er richtete wertschätzende Worte an das Fairtrade-Team und würdigte insbesondere deren pädagogische Leistung.  „Was mich beeindruckt hat, wie stark Sie sich für Ihre Schule, mit ihren Schülerinnen und Schülern engagiert haben. Denn Veränderung fängt von unten an. Die Kinder und Jugendlichen tragen es in die Familien“.  Ferris Lühr, Referendar für Wirtschaftslehre und Politik, Sprecher des Fairtrade-Teams und eine treibende Kraft des Projektes räumt ein: „Der Weg zur Fairtrade-School war nicht leicht“. Er betonte, dass „das Engagement des Fairtrade-Teams der Schule besonders auf eine ökonomisch, ökologisch und sozial verantwortlichere Gestaltung des Schullebens“ abziele. „Ich habe mich gefragt: Welche Produkte lassen sich in der Schule durch Fairtrade-Produkte ersetzen?“, so der Referendar. Mit sehr gutem Ergebnis. So sorgte das Fairtrade-Team dafür, dass viele Anschaffungen und Produkte der Beruflichen Schule nun aus fairer Produktion und fairem Handel stammen. Dazu zählen zum Beispiel Schulpolohemden, Fuß-, Hand- und Volleybälle für den Sportunterricht, Kaffee und Tee im Bistro, sowie Kaffee am Kiosk. Der Kaffee im Lehrerzimmer ist schon seit Jahren aus fairem Handel. Auch viele Produkte in der Schulküche, wie zum Beispiel Zucker, Bananen, Orangensaft oder Schokolade, stammen nur noch aus fairem Handel.
 
Das Herzstück der Feierstunde gestalteten mit viel Engagement die Schülerinnen und Schüler des Fairtrade-Teams und der Klasse PG21 -Profil Pädagogik und Psychologie- des Beruflichen Gymnasiums. Teammitglied Anna Gründel hielt eine bewegende Rede und zeigte ein im Team produziertes humorvolles Fairtrade-Video. Die Klasse PG 21 präsentierte, unter der Regie von Anna Gründel, ein eigens entwickeltes Standbild zum Thema, welches das Publikum deuten durfte. Eine gelungene Interaktion, die Teammitglied Louis Tebelmann lässig moderierte.  Musikalische Unterstützung gab es durch handgemachte Musik von der Schulband mit den beeindruckenden Sängerinnen Lina Weltermann und Jade Lülsdorf. Laudator und Zertifikatsüberbringer Albert Röhl lobte abschließend: „Das Standbild hat ganz deutlich gezeigt: Es gibt Alternativen zum herkömmlichen Handel. Und ich freue mich sehr, dass ich hier bin“.
Auch die Ehrengäste Uwe Schreiber (Bündnis 90/ Die Grünen, Mitglied des Schul-, Kultur- und Sportausschusses), Hildegard Pontow (Bürgerworthalterin der Stadt Bad Oldesloe) und Brigitte Jokisch (Inhaberin des Weltladens Bad Oldesloe e.V. und Mitglied der Steuerungsgruppe Fairtrade der Stadt Bad Oldesloe) sowie Ehemann Dr. Hartmut Jokisch (Vorsitzender der Steuerungsgruppe Fairtrade der Stadt Bad Oldesloe) zeigten sich nachhaltig beeindruckt. Melanie Galler, Moderatorin der Veranstaltung und Fairtrade-Kollegin, spricht aus, was viele denken: „Ich bin fast ein bisschen „fairliebt“ in dieses Projekt“. Und ein bisschen „fairrückt“ ist immer gut… (Sieb)