Wie man den Blick für eine gerechtere Welt nicht verliert 

Nachdem das Christoph-Probst-Gymnasium im Oktober 2019 als Fairtrade School ausgezeichnet wurde, durften wir in diesem Schuljahr den ersten Geburtstag feiern. Zwar nicht mit einer großen Party, aber dennoch mit viel Spaß und neuen Ideen.   

Los ging es mit dem FAIRlesen im Advent, dem traditionellen Vorlesewettbewerb. Die SchülerInnen der sechsten Jahrgangsstufe hatten fleißig geübt und sich gegenseitig im Rahmen des Deutschunterrichts vorgelesen. Die besten VorleserInnen durften schließlich ihre Klasse beim schulinternen Entscheid vertreten und lasen in der Vorrunde aus einem Buch, das sie selbst ausgewählt hatten. Im Finale wartete ein unbekannter Text auf sie, der passend zur Vorweihnachtszeit diesmal aus Stephan Siggs Buch „Emmas Weihnachtsgeschenk“ stammte. Die Siegerin erhielt neben einem Buchgutschein auch einen fairen Nikolaus, der ihr den Erfolg versüßte. Die SMV ließ es sich auch dieses Jahr nicht nehmen, die Schulfamilie mit fairen Nikoläusen zu versorgen.  

Doch was wäre die Adventszeit ohne einen Kalender? Wenn sich zu ihm noch die Sehnsucht nach Reisen dazugesellt, entsteht „Der etwas andere Adventskalender“, der Schülerinnen und Schüler sowie das Kollegium in 24 Tagen um die Fairtrade-Welt reisen ließ. So konnte man an jedem Türchen erkunden, wie man die Welt FAIRbessern und durch bewusste Kaufentscheidungen etwas gerechter machen kann. Und wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich bekanntlich eine weitere. Dies bewiesen unsere Schülerinnen und Schüler, die im Anschluss Comics und Flyer unter dem Motto „Ich kann auch fair“ entwarfen und dabei zeigten, dass jeder Einzelne täglich die Welt ein Stück FAIRbessern kann. 

Doch dann das Déjà-vu, die Welt stand wieder still, der nächste Lockdown bahnte sich seinen Weg und verbannte uns hinter die Bildschirme. Und auch diesmal sah das Team dies als Chance und nutzte die digitalen Möglichkeiten, die Botschaft dennoch zu verbreiten. Die Resonanz war fantastisch. Sowohl das Lehrer- als auch das Schülerteam wuchs weiter und alle warteten in den Startlöchern und planten neue Aktionen, die man nach Corona umsetzen könnte. Die Liste ist mittlerweile lang und: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Hervorzuheben ist das schuleigene Fairtrade-Video, das man auf unserer Homepage ansehen kann: www.youtube.com/watch?v=DRAMYTJAp6A

Zudem hat das CPG nun einen starken Partner, denn im März hieß es endlich: „Wir haben es geschafft… Gilching ist Fairtrade-Gemeinde!“ Und auch wenn die Auszeichnungsfeier nur digital stattfand, ließen es sich unsere SchülersprecherInnen nicht nehmen, digitale Grüße an die Gemeinde zu senden und nun freuen sich das CPG und die Gemeinde Gilching auf gemeinsame Projekte, die hoffentlich recht bald umgesetzt werden können. 

Bei Lebensmitteln ist es inzwischen relativ einfach, Produkte aus fairem und nachhaltigem Handel zu finden. Anders sieht es in der Modewelt aus. Hier gehören Niedriglöhne und Umweltverschmutzung zum Produktionsalltag. Ob man als Kunde an dieser Situation etwas verändern kann, war Thema des Vortrags „Dreckige Klamotten – Von Fast Fashion zu Fast Fashion“ des Journalisten Frank Herrmann am 14. April 2021, der pandemiebedingt digital stattfinden musste. Die Anmeldezahlen der Interessenten bestätigt, dass diese Frage vielen ein Anliegen ist. Eine Schülerin verarbeitete in einer sehr kreativen Art und Weise ihre Eindrücke, die uns eine Dauerausstellung ermöglicht, die langfristig auf die Problematik hinweisen wird.

 
Noch ist das CPG eine der wenigen Fairtrade-Schools im Landkreis, wir hoffen aber, dass der Funke auch auf weitere Schulen überspringt, damit wir mit vereinten Kräften noch mehr erreichen.