Einige Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Fairtrade sammelten am 11. November in Nürnberg Informationen und Eindrücke für die anstehenden Aufgaben des Fairtrade-Schulteams.

Die Einladung zu dieser besonderen Veranstaltung der Organisatoren der Kampagne Fairtrade Schools beschäftigte zu Beginn des Schuljahres die Arbeitsgemeinschaft (AG). Das Ziel ausgegeben, die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler zu Botschaftern des gerechten Handels auszubilden, stieß bei den Teilnehmern der AG, die sich zum Schuljahresbeginn neu formiert hatte, auf großes Interesse.

Vier Schülerinnen der Klasse 7m und ein Schüler der 9m waren bereit, Wolfgang Schmitt, den Fairtrade-Beauftragten der Mittelschule, nach Nürnberg zu begleiten.

Am Tag der Akademie brach die Marktheidenfelder Gruppe am frühen Morgen mit der Bahn nach Nürnberg auf. Große Erwartungen gab es nicht nur hinsichtlich der Angebote auf dieser Veranstaltung. Mit Spannung verfolgte man bei der Begrüßung auch die Informationen, aus welchen Teilen des Landes sich Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften auf den Weg gemacht hatten. Die Veranstalter konnten vermelden, dass 160 Jugendliche und Betreuer aus 24 bayerischen Schulen an der Tagung teilnahmen – Schulen vom Untermain bis zum Bayerischen Wald und vom Spessart bis zum Allgäu.

Die erste Runde des Botschafter-Trainings führte die Marktheidenfelder Schüler in die Innenstadt Nürnbergs. Der Workshop „FÖN-Tour“ war als Stadt-Rallye aufbereitet. Die Teilnehmer suchten selbstständig verschiedene Geschäfte auf, die Wert auf fairen, ökologischen und nachhaltigen Handel legen. An verschiedenen Aufgabenstellungen zu den Läden und Produkten sollte die Argumentationsfähigkeit geschult werden, warum es wichtig ist den gerechten Handel zu unterstützen. Zeitgleich stellte Dr. Alexander Fonari vom „Eine Welt Netzwerk Bayern e. V.“ den Lehrern und Begleitern die vielfältigen Möglichkeiten und Angebote für die Arbeit an den Schulen vor. Ganz konkret konnte man sich auch an den Informationsständen der beteiligten Organisationen erkundigen. Viel Zeit im Workshop wurde auch dem Erfahrungsaustausch unter den Schulen gewidmet. Die Teilnehmer teilten wertvolle Informationen zu nachahmenswerten Aktionen. Auch konnten anstehende Vorhaben oder auftauchende Probleme diskutiert werden. Ziel des Referenten war es auch, immer wieder unterstützende Organisationen für die konkreten Vorhaben vermitteln zu können.

Nach der Mittagspause, in der ein erster Erfahrungsaustausch untereinander aber auch mit Teilnehmern aus anderen Schulen möglich war, startete die zweite Workshop-Runde. Natascha Nyonse Tchowmba Bamy von der Organisation „Bildung trifft Entwicklung“ bot mit „Tanzgespräch – faire Schritte im Alltag“ ein buntes Programm an, an dem sich die Marktheidenfelder Gruppe beteiligte. Gut vermitteln konnte die Referentin, dass mit den gezeigten Tänzen in der afrikanischen Kultur sowohl Emotionen ausgedrückt als auch die Kommunikation und die Gemeinschaft in besonderer Weise betont werden. Mit eingestreuten Gruppenaufgaben gelang es ihr, die Teilnehmer zu sensibilisieren, dass das Thema Gerechtigkeit nicht auf die Arbeit in den Fairtrade-Schulteams beschränkt ist. Fair zu handeln sollte auch der Maßstab für den Umgang miteinander in unserem Alltag sein. Dies beeinflusste auch die Diskussion in den Gruppen. In den bisweilen täglich anstehenden Konflikten im schulischen oder privaten Umfeld ist immer wieder Fairness gefordert – gerade auch zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen. „Bleibt in Bewegung für mehr Gerechtigkeit in der Welt“ war die abschließende Ermunterung der Referentin.

Einen besonderen Akzent setzte die Musik- und Theatergruppe um die Schauspielerin und Regisseurin Sonni Maier, die mit dem Stück „Global Playerz“ fetzige Punkmusik und eine jugendgerechte Sichtweise auf das Thema „Globalisierung und die eigene Verantwortung“ verbunden hat.

Nach dem gemeinsamen Fototermin vor der Tagungsstätte berichteten im abschließenden Plenum Jugendliche von ihren Erfahrungen aus den sechs verschiedenen Workshops. Mit dem Dank der Veranstalter in Form einer Botschafter*innenurkunde und dem Wunsch, dass diese Zusammenkunft Motivation sei für die weitere Arbeit an den Schulen, endete diese 1. Bayerische Fairtradeakademie.

Die Rückmeldungen der teilnehmenden Schüler waren sehr positiv. Die Inhalte und Organisation der Workshops fanden großen Anklang – „Die haben viel Spaß gemacht!“ Besonders beeindruckt hatte aber die Atmosphäre, die während der ganzen Veranstaltung herrschte – sowohl zwischen den Veranstaltern und den Teilnehmern als auch unter den Jugendlichen der verschiedensten Schulen. Da kam das Gefühl auf, zu einer großen Fairtradefamilie zu gehören.