„Nachhaltigkeit bedeutet, man soll so leben, dass jedem etwas bleibt.“ Mit diesem Satz fasste der Referent Herr Winkler, passend zum vergangenen Freitag, das Thema nachhaltig leben zusammen. Er verdeutlichte der Mittelstufe das Problem der Ressourcenverteilung und der daraus resultierenden Ressourcenknappheit durch eine Kuchen-Metapher. Theoretisch durfte sich jeder Schüler ein Stück nehmen, doch obwohl die vorderen Reihen extrem sparsames Verhalten an den Tag legten, reichte der Kuchen lange nicht für alle. „Mit der Erde“, meinte Herr Winkler weiter, „verhält es sich, vereinfacht gesagt, genauso“. Doch wie löst man dieses Problem? Wie kann man als Schüler zukunftsbewusst denken und nachhaltig handeln? Mit diesen Fragen setzten wir uns am Freitag, den 04.10.2019, einen ganzen Tag lang auseinander. Wir bastelten, kochten und forschten für den Klimaschutz und eine nachhaltigere Lebensweise. 

Die Idee für den Nachhaltigkeitstag hatten wir bereits im Juli des letzten Schuljahres. Hier beschlossen wir, die SMV (Rebekka Fackler, Fabian Dopler, Ilona Beckel) und unsere SMV – Betreuerin Frau Falter, uns an die Planung eines solchen Projekttags zu machen. 

Aufgrund der dazwischenliegenden Sommerferien verlief die Planung zunächst über E-mail- Austausch, anschließend über regelmäßige Treffen, wobei wir versuchten einen Tag zu organisieren von dem möglichst die ganze Schule etwas hat und mitnehmen kann. 

Der Tag begann mit einer Begrüßung durch die SMV. Anschließend hatten die 5. Klassen eine Unterrichtseinheit zum Thema Nachhaltigkeit, in der sie – angeleitet durch Schüler der Oberstufe – einen Film über die Ursachen und schon sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels anschauten und anschließend ihren eigenen ökologischen Fußabdruck testen konnten. Die 6. und 7. Klassen durften derweilen einen Vortrag einer unserer Geographielehrerinnen zum Thema hören und selbst erarbeiten, was Nachhaltigkeit für sie bedeutet und wie sie umweltfreundlicher leben können. 

Die Mittelstufe bekam einen Vortrag eines externen Referenten Herr Winkler, der unter anderem seine App „MyHero“ vorstellte, die helfen soll umweltfreundlicher zu leben. 

Nach dieser ersten Hälfte des Vormittags folgte natürlich erstmal eine Pause, mit einem nachhaltigen Pausenverkauf durch die Q11. 

In der zweiten Hälfte des Vormittags beschäftigten wir uns weiter mit dem Thema in Form von Workshops. Hierzu hatten wir die Schüler vorher klassenweise in verschiedenste Workshops eingeteilt, in denen sie anschließend, angeleitet durch Schüler der Oberstufe, arbeiteten. 

So spielte eine Klasse zum Beispiel „Umweltdetektiv“ an unserer Schule und entwickelte Ideen für eine umweltschonendere Gestaltung unserer Schule, eine andere kümmerte sich im Workshop „Biodiversität im Pausenhof“ mit einem ehemaligen Biologielehrer unserer Schule um die Aufbereitung unseres Schulteiches und wieder eine andere beschäftigte sich mit Mülltrennung und besuchte den städtischen Wertstoffhof. In anderen Workshops wurde fleißig gebastelt. Die Schüler stellten z.B. Bienenwachstücher her, sowie Naturkosmetik, wie Lippenbalsam oder Peeling aus Kaffeesatz. Des weiteren wurden Stofftaschen gebatikt, Vogelhäuschen aus Tetrapacks gebaut und innerhalb eines Upcycling Kunstprojektes eine Miniaturstadt aus Müll geschaffen. Mit Hilfe einiger Schülermütter konnte eine Klasse lernen, wie man Löcher stopft und Knöpfe annäht und nähte aus Stoffresten Beutel für z.B. Semmeln und waschbare Wattepads aus alten Waschlappen. Außerdem konnten einige Schüler, mit Hilfe von Teilnehmern unserer Videogruppe, Kurzfilme zum Thema Klimaschutz drehen. 

Eine weitere Klasse konnte anhand von Lernstationen einiges über den Klimawandel und vor allem den Klimaschutz lernen. Weitere Workshops waren Stationenparcours der „Mission eine Welt e.V.“.

So beschäftigte sich eine Klasse mit fairem Spielzeug, eine weitere mit fairem Fußball und eine andere mit der Produktion von Handys und wie wir heute in der digitalisierten Welt mit Technik nachhaltiger umgehen können. Zudem gab es Stationen zum Thema „Weltverantwortung“, anhand von welchen man sich mit Klimaverantwortung beschäftigte.

Eine Weltladenrallye in dem Weltladen unserer Stadt war für eine Klassen gekoppelt an Stationen zur Produktion von Kakao und Schokolade. Eine weitere Klassen wurde mit Hilfe von Stationen zum Thema „Globalisierung im Kleiderschrank“ über Billigkleidung und deren Folgen für Mensch und Umwelt aufgeklärt. Damit verbunden war die Organisation einer Kleidertauschbörse an unserer Schule, welche im Laufe der nächsten Wochen stattfinden wird. 

Herr Winkler leitete nach seinem Vortrag auch noch einen Workshop rund um seine App, welche noch in Entwicklung ist, und hier konnten einige Schüler kreativ werden und weitere Ideen für die Umsetzung entwickeln. 

Zusätzlich werden die meisten entstandenen Produkte am Weihnachtsmarkt unserer Stadt Traunreut verkauft und der Erlös wird für einen guten Zweck, bevorzugt den Klimaschutz betreffend, gespendet. 

In den nächsten Wochen wird es außerdem an unserem Pausenverkauf, initiiert durch das P-Seminar „Fairtradeschool“,  fairtrade – Produkte zu kaufen geben. 

Den Abschluss des Vormittages gestalteten wir dann in Form einer Durchsage. Hier hielt eine Schülerin eine Rede, welche ursprünglich für eine FridaysforFuture – Aktion angedacht war. 

Sie appellierte an die Schulgemeinschaft, man solle auch seine Eltern und Freunde dazu animieren klimabewusster zu leben, sich bemerkbar machen und seine Stimme erheben, um eine Zukunft auf unserem Planeten zu sichern.