Europa ist der Kontinent, dessen grenzübergreifender Handel hauptsächlich zwischen den Staaten der Europäischen Union stattfindet. Gleichzeitig ist Europa in einem Handelsgeflecht mit allen Ländern der Welt verknüpft.
Das Rudolf-Rempel-Berufskolleg ist als Europaschule und als Fairtrade School mehrfach ausgezeichnet worden. Der europäische Gedanke und das Thema Nachhaltigkeit anhand des fairen Handels wurden bei unserem Europatag 2020 am Mittwoch, 16. September 2020 miteinander verknüpft. Im Fokus unseres Europäischen Nachhaltigkeitstages standen die Handelsbeziehungen Europas anhand beispielhafter Produkte und Dienstleistungen. In interaktiven, schüleraktivierenden Workshops mit dem Fokus auf unterschiedliche Produkte und Dienstleistungen erarbeiteten die Teilnehmer in Zusammenarbeit mit dem Referenten die Themen. Folgende Workshops wurden angeboten:
Thema | Referent | Bildungsgang |
Kaffee – Von der Plantage in meine Tasse[1] | Andreas Risse
(Kaffeerösterei Eisbrenner, Bielefeld) |
Wirtschaftsgymnasium |
Die Reise meiner Salami-Pizza durch Europa | Olaf Gerling (Rudolf-Rempel-Berufskolleg) | Höhere Handelsschule Schwerpunkt Europa (Notebookklasse) |
Fair-Reisen in Europa | Bernd Langejürgen (Rudolf-Rempel-Berufskolleg) | Höhere Handelsschule Schwerpunkt Europa (Notebookklasse) |
Ecological Footprint beim Kaffee | Lenis Osmerlin
(Welthaus e.V., Bielefeld) |
Höhere Handelsschule |
Europas Beziehungen spielerisch erfahren | Kalle Hutter (Rudolf-Rempel-Berufskolleg) | Höhere Handelsschule Schwerpunkt Europa |
Am Montag, 14.09. und Dienstag 15.09. wurden die Schüler*innen im Unterricht auf die Relevanz des Themas eingestimmt und die Entwicklung und Bedeutung der Handelsbeziehungen für Europa vermittelt. Am Mittwoch, 16.09. fanden die genannten Workshops am Vormittag in einem Umfang von 2 Stunden statt. Obwohl coronabedingt eine Reduktion der ursprünglich geplanten sieben Workshops auf nun vier vorgenommen werden musste, waren wir froh, zu den schulinternen Referenten zwei externe Referenten gewinnen zu können. Lenis Osmerlin (25) vom Welthaus e.V. in Bielefeld vermittelte den Teilnehmenden insbesondere die Bedingungen und die ökologischen
und sozialen Folgen des konventionellen Kaffeeanbaus in seinem Heimatland Nicaragua. Dabei zeigte er auf, welchen ökologischen Fußabdruck der europäische Kaffeekonsument hinterlässt. Die Schüler*innen waren überrascht aber auch betroffen von der Tatsache, welche Folgen ihr morgendlicher Kaffee hat. Vergleichend dazu zeigte er den Teilnehmenden faire Kaffeeprojekte in Mittelamerika auf. Seine Herkunft und sein Alter unterstrichen die Authentizität seiner Aussagen Im Workshop „Europas Beziehungen spielerisch erfahren“ erlebten die Schüler*innen in Form eines Planspiels die Beziehungen der europäischen Staaten untereinander. Insbesondere im Workshop „Die Reise meiner Salami-Pizza durch Europa“ waren die geographischen Kenntnisse der Teilnehmenden gefragt. Wo kommt der Rohstoff her? Wo wird was produziert? Wie weit ist die Entfernung? Diese und weitere Fragen wurden mithilfe einer großen Landkarte und mit Symbolen der einzelnen Bestandteile erarbeitet. Bei „Fair-Reisen in Europa“ stand die beliebte Dienstleistung der Deutschen im Vordergrund. Gerade in aktuellen Zeiten beschäftigte vor allem die Frage, welche Möglichkeiten des klimafreundlichen Reisens bestehen.
In allen Workshops nahmen die Schüler*innen aktiv teil und arbeiteten engagiert mit. So erweiterten sie nicht nur fachliche, sondern mithilfe von Gruppenarbeiten und der Verwendung digitaler Medien (Smartphones) soziale und fachliche Kompetenzen. Bestehende Handelsbeziehungen aber auch deren (faire) Alternativen wurden kritisch diskutiert. Die Betrachtung der Handelsbeziehungen erfolgte unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit und Fairness. Im Fokus standen die ökonomische, ökologische und soziale Fairness für alle am Handel Beteiligten. Die Ergebnisse wurden zum Ende jedes Workshops gesichert. Alle Ergebnisse werden in den Unterrichtsfächern Betriebswirtschaftslehre und Europa einfließen und dort nachbereitet.
Als Fairtrade School und in Kooperation mit der Kaffeerösterei Eisbrenner konnten die Teilnehmer fairen Kaffee aus unserer Partnerstadt Estelí (Nicaragua) verkosten.