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Auch in diesem Schuljahr wurde für das dualisierte BGJ ein 2-tägiges Projekt zum Thema Fairtrade durchgeführt. Das Projekt „Dualisiertes BGJ“ wird vom Europäischen Sozialfonds und dem Saarpfalz-Kreis gefördert. Ziel des Projektes ist die Verbesserung der Bildungs- und Ausbildungschancen Jugendlicher. Es nahm dieses Mal die Klasse des technischen BGJ teil. Die für das Projekt zuständige Sozialarbeiterin, Frau Hersemeyer, und der Klassenlehrer, Herr Dr. Schuh, luden Frau Wynnie Mbindyo von der Fairtrade Initiative Saarbrücken in unser BBZ ein.

Am 1. Projekttag stand der Fußball im Mittelpunkt. Die meisten Fußbälle werden in Pakistan in der Stadt Sialkot hergestellt. Die Herstellung erfolgt in mühevoller Handarbeit. Die Näherinnen und Näher werden in der Regel nicht nach Stunden, sondern nach fertig gestellten Bällen bezahlt. Der ausgezahlte Lohn ist weit unter dem dort existierenden Mindestlohn. Dies bedeutet, dass das Geld nicht ausreicht, um die Familien zu ernähren und dass die Kinder mitarbeiten müssen.

Die Schüler nähten Fußbälle, um sich in die Situation der Arbeiter hineinzuversetzen. Dabei stellten sie fest, wie schwierig und anstrengend diese Arbeit ist. In der Zeit, die sie zur Verfügung hatten, hätten sie nicht mal sich selbst ernähren können. Mit den fair gehandelten Bällen werden nicht nur die Arbeitsbedingungen verbessert und gerechte Löhne garantiert, sondern auch Projekte finanziert, die u. a. den Kindern eine ordentliche Schulbildung ermöglichen. Leider sind von den im Rahmen der WM 2014 produzierten Bällen bis jetzt nur 5 708 verkauft worden. Zum Vergleich: ein Gepa WM Fußball kostet 24,95 €, ein offizieller WM Fußball 144,95 €, und dies bei identischer Qualität und gleichem Herstellungsland.

Am 2. Projekttag wurde mit fair gehandelten Produkten gemeinsam gekocht. Frau Mbindyo wurde dabei unterstützt von Herrn Desire Balo (zuständig für faire Kochshow), ebenfalls von der Fairtrade Initiative Saarbrücken. Auf dem Plan standen Pilau, Hähnchen Stew, Tomatensauce, Kochbananen und Erdnuss Sauce. Zum Dessert hatte uns auf Eigeninitiative ein Schüler mit einigen Mitschülern mit einem Erdbeerkuchen verwöhnt. Die Ware wurde überwiegend aus den Lebensmittelketten und von Discountern gekauft, um zu verdeutlichen, dass Fairtrade und Bio nicht unbedingt so teuer sind, dass auch Familien mit wenig Einkommen diese Produkte leisten können.

(Text: Mathilde Hersemeyer)