In verschiedenen Bildungsgängen wird das Thema Fairer Handel am Berufskolleg Elberfeld thematisiert.

Wir möchten Euch nun zwei Unterrichtsreihen zum Thema Fairer Handel vorstellen:

Unterrichtseinheit 1

Die erste Unterrichtseinheit findet im Bildungsgang Einzelhandel (Kaufleute im Einzelhandel/VerkäuferInnen) in der Unterstufe im Fach Kundenkommunikation und -service statt und lässt sich dem Lernfeld 2 „Verkaufsgespräche kundenorientiert führen“ zuordnen.

Im Einstieg werden die Schülerinnen und Schüler mit zahlreichen Siegeln konfrontiert. In dieser Phase sollen die Schülerinnen und Schüler berichten, welche Siegel Ihnen bereits aus Ihrem beruflichen und privaten Alltag bekannt sind.

In einer Gruppenarbeit führen die Lernenden dann am PC eine Internetrecherche zu den Siegeln durch und präsentieren die Informationen hierzu im Klassenverband. Diese werden später für alle in ein gemeinsames Dokument übernommen (Arbeitsauftrag Teil 1).

Im zweiten Teil der Stunde erarbeiten die Lernenden mit Hilfe eines Infotextes den Unterschied zwischen Fairtrade und Bio. In der Vertiefungsphase ordnen sie dann die Siegel aus der Einstiegsphase zu (Arbeitsauftrag Teil 2).

Anschließend wenden die Lernenden das in dieser Stunde neu erlernte Wissen über die Siegel praktisch an, indem Sie es in Rollenspielen in die Verkaufsargumentation einfließen lassen (Arbeitsauftrag Teil 3).

Unterrichtseinheit 2

Der Unterricht fand in der Unterstufe der Höheren Handelsschule im Handlungsfeld 1 (Unternehmensgründung) statt. Der Einstieg erfolgte in Form eines Plakates der Fairtrade-Verkaufsaktion im Dezember 2018 an unserem Berufskolleg:

Viele Schülerinnen und Schüler hatten die Aktion mitbekommen und erlangten so einen lebensnahen und motivierenden Zugang zum Fairen Handel in dieser Unterrichtsstunde. Durch den Einstieg wurde zudem ein Bezug zu Unternehmensleitbildern und Zielen angestrebt. Während der arbeitsgleichen Gruppenarbeit setzten sich die Lernenden dann mit Unternehmensgrundsätzen der in Wuppertal ansässigen GEPA – The Fair Trade Company auseinander und unterschieden darin sachliche, wirtschaftliche, soziale und ökologische Ziele. Die Herausforderung bestand einerseits darin, das zusammengestellte Leitbild in vorgegebener Zeit zu lesen, die unterschiedlichen Ziele zu identifizieren und schließlich in eine vorgegebene Struktur einzuordnen.

Die darauf folgende Präsentationsphase erfolgte anhand von Schnipseln. Jede Gruppe stellte dabei eine Zielart vor.

Anschließend setzte sich die Klasse mit Zielkonflikten und Zielharmonien auseinander. Die Schülerinnen und Schüler stellten in dieser Phase u.a. heraus, dass sich Ziele des Fairen Handels (z. B. faire Bezahlung in den Produktionsländern) und wirtschaftliche Ziele (z. B. kostendeckendes Wirtschaften) durchaus ergänzen können. Nach der Stunde hatte die Klasse die Möglichkeit fair gehandelte Schokolade zu verköstigen.

Auch in anderen Bereichen der betrieblichen Wertschöpfungskette (z. B. Beschaffung und Absatz) im Fach Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen wird der Faire Handel immer wieder aufgegriffen. Die Schülerinnen und Schüler zeigen sich diesbezüglich sehr offen und interessiert.

Wir hoffen, dass wir Euch ein paar Inspirationen für mögliche Unterrichtsstunden am Berufskolleg geben konnten.