Im Vorlauf des Gesundheitsfachtags vom 12. März 2015 befassten sich Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschule mit dem Thema Fairtrade, der Situation von Produzenten von Pflanzen in Dritte-Welt-Ländern und planten eine konkrete Aktion, hier eine Fairtrade-Blumenaktion, am Gesundheitsfachtag. Aus politischer Sicht wurde die Unterrichtsreihe eingeleitet durch einen Film über die Situation von Anbauern von Blumen in Ostafrika und Südamerika. Die Schülerinnen und Schüler konnten hieraus entnehmen, dass Fairtrade-gesiegelte Ware direkt ohne Umwege per Lufttransport nach Deutschland kommen. Sie konnten anhand des Filmes erkennen, dass die Blumen sorgfältig gepflegt und gehegt worden sind und dadurch das Qualitätsniveau der einzelnen Blumen besonders hochwertig war. Trotz des relativ langen Transportwegs verdeutlichten Statistiken eine günstigere Energiebilanz für Fairtrade-Blumen als traditionelle Blumen, die über die niederländische Pflanzenbörse bezogen werden. Außerdem wird bei den Fairtrade-Blumen mit weniger Pestiziden gearbeitet. Die Produzenten erhalten einen fairen Lohn, haben geregelte Arbeitszeiten und bekommen auch noch Sozialleistungen, die ihnen zugute kommen. Auf Kinderarbeit wird hier ganz verzichtet. Im Anschluss an den Film stellten die Schüler eine Fairtrade-Ökobilanz einer traditionellen Ökobilanz in Sachen Rosen gegenüber. Schnell war klar, dass die Fairtrade-Ökobilanz wesentlich günstiger ausfiel. In einem weiteren Schritt beschlossen die Schüler herauszufinden, wo vor Ort in Lippstadt Fairtrade-Rosen angeboten werden. In einer nahe gelegenen Gärtnerei wurden sie fündig und erfuhren über den Gärtner, dass er bereits seit Jahren Fairtrade-Rosen bezieht und sie allerdings gegen einen erhöhten Beitrag gegenüber herkömmlichen Rosen an die Kunden verkauft. Die Schüler zeigten sich erstaunt, dass sich das Geschäft des Gärtners mit den Fairtrade-Rosen trotzdem lohnt. Das Geheimnis liegt in der längeren Haltbarkeit/dem längeren Blühverhalten der Rosen. Im Vorlauf des Gesundheitsfachtags orderten die Schüler 80 Rosen, die sie, versehen mit einem Fairtrade-Siegel, dem Schulsiegel und einer Überbringerkarte gegen Spende verkauften. Nach Abzug des Einkaufspreises konnte ein satter Einnahmenüberschuss erwirtschaftet werden, der einem gemeinnüzigen Zweck zugeführt wurde. In einer sich anschließenden Politikklausur wurden die über das Fairtrade-Projekt gelernten Inhalte noch einmal abgefragt und überprüft.