Hallo! Auch unsere 6. Klassen setzen sich mit dem Thema Fair-Trade auseinander. Im Februar veranstalteten sie deshalb einen Pausenverkauf, dessen Erlös gespendet wurde und besuchten anschließend den Weltladen in unserem Städtchen. Doch wie sie das Ganze gesehen haben und was der eigentliche Hintergrund war, erzählen sie euch am besten selbst!

“Am 05.02.2016 veranstaltete die Klasse 6a zusammen mit Frau Wiendl-Salzer im Rahmen des Religionsunterrichts einen Pausenverkauf in der Aula des Franz-Miltenberger-Gymnasiums. Die Einnahmen des Verkaufs gingen an das „RUA – Hilfe für Straßenkinder-Projekt“ nach Recife in Brasilien.

Es gibt viele Gründe, warum Kinder auf der Straße leben. In vielen Fällen wurden Straßenkinder in ihrem Elternhaus vernachlässigt oder missbraucht – schlechte Ernährung, unhygienische Bedingungen, harte Arbeit, massive Gewaltanwendungen und Kinderprostitution durch Vermittlung der Eltern gehören zu den Erfahrungen dieser Kinder. Oft erfolgt dieses Verhalten der Eltern aus Verzweiflung über ihre eigene aussichtslose Situation in völliger Armut. Familien zerbrechen und die Kinder laufen weg. Für sie scheint ein Leben auf der Straße attraktiver zu sein als ein Leben im Slum. Das Leben auf der Straße ist geprägt vom täglichen Überlebenskampf. Arbeiten, Betteln, Klauen und das Durchsuchen von Müll sind typische Tätigkeiten von Menschen, deren Zuhause die Straße ist. Außerdem muss jeden Abend ein geeigneter und wenigstens halbwegs sicherer Schlafplatz gefunden werden, denn besonders nachts sind Kinder auf der Straße leichte Opfer. Sie werden ausgeraubt, sexuell missbraucht und teilweise sogar ermordet. Weder von der Gesellschaft noch den Behörden erhalten sie ausreichend Schutz. Viele der Jungen und Mädchen sind drogenabhängig. Sie trinken Alkohol, rauchen Marihuana und schnüffeln Kleber oder Leim. So betäuben sie Geist und Körper und entfliehen ihrer Lebenswirklichkeit. Eine positive Zukunftsperspektive gibt es für die Kinder kaum. Ohne gesellschaftliche Einbindung und Bildung werden die meisten nie zu einem anderen Leben finden.

Mit unserer Spende in Höhe von 250 Euro können die unterschiedlichsten Projekte unterstützt werden wie z. B. Bildungsworkshops, die neben den Themen Gesundheit, Umwelt und Bürgerrechte vor allem der Berufsvorbereitung dienen. Oder Fußballtraining, bei dem die Kinder  soziale Kompetenzen wie Teamgeist, Körpergefühl und Selbstbewusstsein entwickeln.

Zum Abschluss unseres Projekts besuchten wir den Weltladen in Bad Brückenau, das seit 2012 Fairtrade-Stadt ist. Dort stellte uns Frau Miller, die dort ehrenamtlich arbeitet, das reichhaltige Angebot des Ladens, das fair gehandelte Produkte, wie z. B. Nahrungs- und Genussmittel, Kunsthandwerkliches und Kreatives umfasst, vor und machte uns deutlich, welche Bedeutung unsere Kaufentscheidungen für Kleinbauern und Handwerker in den Ländern des Südens haben. Gestärkt mit fair gehandelter Schokolade, Trockenobst und Müsliriegeln traten wir den Rückweg zur Schule an.”

Sarah Brust und Lilly Kares (6a)

Schüler der Klasse 6a im Weltladen

Schüler der Klasse 6a im Weltladen