Das neue Schuljahr hat begonnen und auf die Schülerinnen und Schüler des Max-Planck-Gymnasiums kommt viel Neues zu: neue Fächer, neue Lehrkräfte, ca. 120 neue Fünftklässler und vieles mehr. Trotzdem haben die meisten noch die Erinnerungen an die Projekttage des vergangenen Schuljahres im Kopf. Die Schülerinnen und Schüler erschufen ihren eigenen Staat – eine demokratische Monarchie mit fairer Marktwirtschaft. Jeder Bürger hatte eine Arbeit, wurde angemessen bezahlt und hatte Anspruch auf Freizeit sowie politische Teilhabe.

Das Projekt „Schule als Staat“ soll Schülerinnen und Schülern ermöglichen, wirtschaftliche und politische Zusammenhänge zu erleben und zu verstehen. Wie im richtigen Staat gibt es ein Staatsoberhaupt, eine Regierung, ein Parlament, Gerichte sowie die Exekutive. Doch auch eine Schnittstelle zwischen dem Idealstaat und dem echten Leben muss es geben: Der Zoll kontrolliert alle Wareneingänge und in einem Warenlager können Produkte aus den örtlichen Supermärkten, dem Reformhaus und dem Weltladen erworben werden.

Bereits am Eröffnungstag des Staates, bei dem noch keine Besucher aus anderen Ländern einreisten, wurden am Zoll einige unfair gehandelte Waren und klimaschädliches Einweggeschirr konfisziert, sodass am zweiten Tag auch die Großkonzerne im Staat einsehen mussten, dass Nachhaltigkeit und Fairantwortung  das Wirtschaften in unserem Staat bestimmen. Neben der starken Exekutive trugen viele Helfer zum Gelingen des Projekts bei. Damit kein Plastikgeschirr verwendet werden muss, wurde ein Spülwagen aus Ludwigsburg angeliefert und Betriebe im Umkreis der Schule verliehen Geschirr. Ein ganzes Team an ausgebildeten Handelskauffrauen und ‑männern besorgte die fair gehandelten Waren und fast alle Familien stellten Inventar zur Verfügung, damit nichts nur für Projekttage angeschafft werden musste, was hinterher im Müll landet.

Die Erfahrungen zeigen, dass ein fairer und nachhaltiger Staat gewiss nicht einfach zu organisieren ist und viel Engagement erfordert. Auch ist es eine finanzielle Frage, die wir uns durch die Spenden Böblinger und der Eltern unserer Schülerinnen und Schüler zum Glück nicht stellen mussten. Es ist aber auch kein Hexenwerk und machte uns um viele Erfahrungen reicher.