Wir, der Arbeitskreis Fairtrade der Realschule Karlstadt, bekamen am 2.03.2015 Besuch von Thomas Mitschke, Bildungsreferent des Weltlandens in Würzburg. Er machte mit uns einen Workshop über das Thema fairer Handel, damit wir darüber noch besser Bescheid wissen.

Am Anfang dieses Workshops spielte Herr Mitschke mit uns ein Quiz, um die globalen Zusammenhänge besser darzustellen. Er stellte uns Fragen und gab vier alternative Antwortmöglichkeiten, wobei wir uns für eine entscheiden mussten. Wie zum Beispiel die Frage „Wie viel Kilogramm Essen schmeißt jeder Deutsche jährlich weg? 15, 47, 51 oder 82 Kilogramm?“ Die Antwort ist 82 Kilogramm! Weltweit sind es circa 1,3 Milliarden Kilogramm! Diese Menge könnte 3 Milliarden Menschen ernähren. Eine Frage, die uns schockierte, war: „Wie viel Liter braucht eine Jeans in der Produktion? 1000, 3000, 5000 oder 8000 Liter Wasser?“ Die Antwort: 8000 Liter des sogenannten virtuellen Wassers! Die meisten von uns dachten, es wäre weniger.

Danach erzählt Thomas Mitschke noch einiges über den Weltladen in Würzburg. Zum Beispiel, dass sie auch dort Workshops wie unseren anbieten.

Danach machten wir eine kleine „Perureise“. Hierbei stellte der Referent uns die Landschaft Perus, die Landwirtschaft dieses Landes und Alpakazüchtung vor. So schön das Land auch ist, kommen Probleme für das Leben der Bauern auf. Dies hat mit dem Klimawandel zu tun. Im Sommer ist kaum Regen, was für die Landwirtschaft ein großes Problem darstellt, weil der Boden vor Trockenheit aufspringt und so kann man dort nichts mehr anbauen. Durch diese Problematik gibt es eine große Landflucht von Menschen in die Hauptstadt Lima. Doch hier tauchen auch schon wieder die nächsten Probleme auf. Denn Lima dehnt sich sehr schnell aus und es gibt dort kaum mehr Platz für die Neuankömmlinge. Diese enden dann in den großen Slums am Rande der Stadt. Die Folge daraus ist ARMUT und eine große Spanne zwischen Arm und Reich. Hier kommt Fairtrade ins Spiel, sie unterstützt die Leute auf dem Land und gibt ihnen die Chance biologischen Anbau zu betreiben und in ihrer Heimat bleiben zu können.

Workshop Weltladen originale Gegenstände
Produkte aus dem fairen Handel

Nach dieser „Reise“ widmeten wir uns Kakao – dem Hauptbestandteil des fairen Handels. In der konventionellen Produktion gibt es hierbei viele schwarze Schafe. Dies sahen wir in einem schockierenden Film, in dem es um Kinderarbeit und Kindersklaven ging. Das Schlimme ist, dass Kinder im Alter von elf Jahren an die Elfenbeinküste verschleppt werden, um dort wieder an Kakaobauern weiter verkauft zu werden. All dies geschieht, weil der Markt für Schokolade in Deutschland sehr groß ist. Jährlich essen Deutsche elf Kilo davon. Das Erschreckende ist die Aufteilung des Umsatzes. Diese ist folgendermaßen: Zutaten 6%, Zwischenhändler 18,5%, Händler 33,5%, Schokoladenfirma 30%, Bauern 6% und die Mehrwertsteuer beträgt 7%. Der Bauer, der die meiste Arbeit mit dem Kakao hat, bekommt am wenigsten! So sind sie gezwungen auf billige Arbeitskräfte zurückzugreifen – und das sind nun mal Kinder.

Nach all den vielen Zahlen und Fakten bearbeiteten wir in Kleingruppen verschiedene Stationen. Hierbei verschafften wir uns auf spielerische Weise eine Übersicht über die globalen Zusammenhänge und dem fairen Handel.

Workshop Weltladen Infospiel
Lucijana, Pascal und Daria beim spielerischen Entdecken der (fairen) Welt

Insgesamt war dies ein sehr informativer und abwechslungsreicher Vormittag, der uns darin bestärkt hat, sich weiterhin für den fairen Handel einzusetzen.

Maike Kübert und Johanna Rüb, 8d