Wir sind „Fairtrade-School“- Seit Dezember 2014 darf sich das Berufsbildungszentrum Grevenbroich „Fairtrade-Schule“ nennen. Die Schülerinnen und Schüler der Unterstufe der Höheren Handelsschule haben sich in einer Unterrichtsreihe die Frage gestellt, was eigentlich hinter den Siegeln steckt. Bio- und Umweltsiegel gibt es wie Sand am Meer. Gerne schmücken Konzerne ihre Produkte mit diesen Siegeln. Sie sind häufig ein entscheidendes Marketinginstrument, denn die Kunden verbinden mit dem Kauf der Produkte ein gutes Gefühl. Doch ist dieses gute Gefühl auch immer berechtigt?

Die Frage, wie fair „Fairtrade“ eigentlich ist, war Ausgangspunkt einer kritischen Betrachtung der verschiedenen Siegel. Exemplarisch wurden das EU-Biosiegel, das The Soil Association-, das Food Asscured Standards-, das Rainforrest Alliance und natürlich das Fairtrade-Label unter die Lupe genommen. Alle diese Siegel begegnen uns im Supermarkt auf Kaffee, Zucker oder Tee.

In der Unterrichtsreihe behandelten die Schülerinnen und Schüler die Frage, wofür die einzelnen Labels stehen. Auch stellten sich die Schülerinnen und Schüler die Fragen, was faire Löhne bedeuten und unter welchen Bedingungen für Mensch und Natur die Produkte produziert werden. Ebenso kam die Frage auf, warum Menschen in Deutschland und Europa Produkte vom anderen Ende der Welt kaufen und welchen Einfluss das auf den ökologischen Fußabdruck der Produkte hat.

Die Schülerinnen und Schüler der HHU2 kamen schließlich zu dem Schluss, dass Fairtrade und die meisten anderen Labels richtig und wichtig sind, um den Kunden hierzulande wenigstens eine grobe Orientierung beim Einkauf der Produkte zu geben, die herrschenden Standards jedoch weiter entwickelt werden müssen. Zudem steckt in diesen Labels auf lange Sicht die Chance, die Produktionsstandards auch für andere Produkte zu verbessern – gerade weil sie für immer mehr Kunden ein Kaufargument darstellen.