„Nur wer nicht hungert, kann auch lernen…“
Am letzten Donnerstag hatten Schülerinnen und Schüler des 7. Jahrgangs der Therese-Münsterteicher-Gesamtschule auf Anregung ihrer Lehrerin Melanie Helmschrott Helga Rohden in den Unterricht eingeladen. Sie nahm die interessierten Schülerinnen und Schüler mit auf eine Reise nach Tansania – Bagamoyo an die Mwambao School.
Reist man nach Tansania, stehen sich eine tiefe Armut und eine faszinierende Natur gegenüber. In Bagamoyo leben viele Familien von der Fischerei, da die Stadt direkt am Indischen Ozean liegt. Dennoch haben die Menschen aufgrund einer großen Armut große Probleme bei der Beschaffung der täglichen Mahlzeiten. Auch das Wasser ist oft knapp, denn nicht jede Familie hat einen Anschluss zum Grundwasser. Viele Schülerinnen und Schüler und Eltern der Mwambao School nutzen die Pumpen auf dem Schulgelände, um sich mit Wasser zu versorgen. Das Leben der Familien ist im Vergleich zu unserem sehr einfach; in den Hütten steht meist nur ein einziger Raum zur Verfügung, die Toilette ist in einem mit Grasmatten abgegrenzten Teil hinter der Hütte untergebracht.
Die Armut setzt sich bei den Lernbedingungen in der Schule fort. Es fehlt an Büchern, Heften und Stiften. Früher mussten sich bis zu zehn Kinder ein Buch teilen, mittlerweile konnte mit Spendengeldern der Buchbestand erfreulich aufgestockt werden.
Von besonderer Bedeutung für ein erfolgreiches Lernen ist die Ernährung. Da viele Mwambao-Kinder keine Chance auf ein Frühstück haben, wird im Rahmen des sog. „Porridge-Projekts“ seit 2008 allen Kindern schultäglich eine Tasse Maisbrei angeboten – eine kleine Mahlzeit, die auf dem Gelände der Mwambao School gekocht und in der Pause kostenlos zugeteilt wird.
Für die Schülerinnen und Schüler des 7. Jahrgangs waren die höchst bescheidenen Lebensumstände, die Frau Rohden ihnen in vielen Bildern aufzeigte, kaum vorstellbar. Aufmerksam verfolgten sie die Beiträge und waren beeindruckt von dem, was sie erfahren hatten. Eine Schülerin fasste ihre Gedanken mit den Worten zusammen: „Eigentlich geht es uns ja wirklich gut…“