Eine „Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit“ hatte das Kultusministerium für die Woche vom 16. bis 20.10.2023 ausgerufen. Kultusstaatssekretärin Anna Stolz hob den besonderen Stellenwert der Aktionswoche hervor: „Immer häufiger werden unsere Schülerinnen und Schüler mit den Folgen eines sich verändernden Klimas konfrontiert. In der Aktionswoche erfahren sie, dass jeder – auch im Kleinen – einen Beitrag dazu leisten kann, respektvoll mit seiner Umwelt und seinen Mitmenschen umzugehen. Wir wollen vermitteln, dass es von entscheidender Bedeutung ist, sich selbst zu engagieren und gleichzeitig auch andere mitzunehmen. Die Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit ist dabei vor allem auch ein wertvoller Impuls.“ (https://www.km.bayern.de/pressemitteilung/12474/gemeinsam-stark-fuer-gesundheit-umwelt-und-integration-woche-der-gesundheit-und-nachhaltigkeit-startet-an-bayerns-schulen.html)

Nun sind wir als Umwelt- und Fairtrade-Schule sowie Schule ohne Rassismus / mit Courage ja bereits schon sehr aktiv in diesen Bereichen, sei es durch unser monatliches gesundes Pausenfrühstück, den Wasserspender, die sportlichen Wahlfächer einerseits oder die Umwelt-AG, das Fairtrade-Team, den Sozialen Arbeitskreis, das Mobbing-Interventionsteam, … andererseits. Dennoch wollten wir auch in dieser Woche im Rahmen kleiner Aktionen, die Frau Müller als BNE-Beraterin und Wertemultiplikatorin für die Realschulen in Unterfranken entworfen und geplant hatte, unseren SchülerInnen die Gelegenheit geben, ein kleines bisschen gesünder und nachhaltiger zu leben bzw. sich diese beiden Themen mal wieder bewusster zu machen.

Begonnen hat alles montags mit einem Fairtrade-verkauf in der Pause. Zahlreich wurden die Fairtrade-Artikel von den Schülerinnen und Schülern nachgefragt.

Am vorletzten Tag der Aktionswoche machten sich zur Einstimmung auf den kommenden Tag alle Klassen in ihrem Hausaufgabenheft schlau, welche Lebensmittel wirklich einer gesunden Ernährung zuzurechnen sind — nein, die Klassiker, die mittags im örtlichen Supermarkt gekauft werden, zählen leider nicht dazu, liebe SchülerInnen! Zeitgleich begann am frühen Morgen die 9b damit, Gemüse zu schnippeln und dieses auf Wraps sowie Vollkornbrot kunstvoll mitsamt Hummus oder Frischkäse anzurichten. Zusätzlich gab es süße Sandwiches mit Erdnussmus und Banane oder Fruchtspieße für die Liebhaber eines süßen Frühstücks.Alle Zutataen enthielten das Bio- oder Fairtrade-Siegel.

Während der ganzen Woche — und darüber hinaus — wurde außerdem von fast allen Klassen eine Ausstellung in der Aula zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN besucht. Kurz auf den Punkt gebracht geht es darum, in welcher Welt wir im Jahr 2030 leben wollen. In Zeiten den Klimawandels werden wir viel an den Aspekten der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes arbeiten müssen, wenn wir überall auf der Welt noch ein lebenswertes Leben ermöglichen wollen. Es geht aber auch um Fragen der Gleichheit und Gerechtigkeit. Oder findest du es fair, dass, wenn die Welt ein Dorf mit 100 Menschen wäre, 23 Menschen kein festes Dach über dem Kopf haben und 14 Menschen nicht lesen können? Ist es gerecht, dass es auf der Welt rund 250.000 Kindersoldaten gibt? Dass wir durchschnittlich 82kg Lebensmittel pro Jahr wegwerfen? Und dass Frauen durchschnittlich 21% weniger verdienen als Männer? Damit aber nicht genug, denn wir leben leider in einer Zeit der multiplen Krisen und wir können den Klimawandel trotz dieser Gerechtigkeitsdefizite nicht ausblenden, auch deshalb nicht, weil der Klimawandel diese verschärfen wird, so z. B. durch Klimaflüchtlinge, denn v. a. die ärmsten Menschen werden beispielsweise durch starke Temperaturanstiege in den Entwicklungsländern und Naturkatastrophen, denen ihre instabilen Gebäude nicht Stand halten, ihr Heim verlieren. Steigen die Meeresspiegel, werden nicht nur viele Küstenstädte vernichtet, sondern dann wird auch das Trinkwasser knapp, denn oft speist sich dieses als schmelzenden Gletschern. Wer nun glaubt, er werde dann eben sein Wasser einfach im Supermarkt kaufen, dem sei gesagt: Mineralwasser ist sowohl ungleich teurer als Leitungswasser, als auch mit weiten Transportwegen verbunden, was durch das so freigesetzte CO2 den Klimawandel weiter antreibt. Dann doch lieber das günstige und streng kontrollierte Leitungswasser — wie aus unserem Wasserspender in der Schule!